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Channel: Zucht – Whippets de Lobito Azul
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Wie die (Epi-)Genetik Angstverhalten steuern kann

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Immer wieder zeigt sich in neuen Studien für aufmerksame Züchter und Hundeinteressierte, wie wichtig ein absolut “sauberes Wesen”, ein gefestigter Charakter und eine ordentliche Portion Souveränität tatsächlich in der Zucht sind. Nicht alle Studien kann ich hier veröffentlichen, aber 2 möchte ich heute gerne vorstellen.
Nr. 1 beschäftigt sich mit den Folgen von Traumata und deren Weitergabe an die Nachkommen auf der männlichen Seite – und zwar schon vor der Geburt, über die Spermien.

Traumatischer Stress hinterlässt körperliche Veränderungen nicht nur bei uns selbst, sondern auch bei unseren Nachkommen. Darauf deuten Versuche mit Mäusen hin. Wurden sie schwerem Stress ausgesetzt, zeigten selbst ihre Enkel noch ein abnormes Verhalten und einen veränderten Stoffwechsel. Vererbt werden diese Traumafolgen über kleine RNA-Schnipsel, die mit den Spermien weitergegeben werden, wie die Forscher im Fachmagazin “Nature Neuroscience” berichten.
[...] Für ihre Studie setzten die Forscher Mäuse nach der Geburt extremem Stress aus: Sie trennten sie in willkürlichen Zeitabständen von ihrer Mutter. Nachdem diese Mäuse ausgewachsen waren, überprüften sie ihr Verhalten mit einem Satz standardisierter Tests, indem sie unter anderem ihre Reaktion auf helles Licht und offene Räumen prüften und sie in einem Becken schwimmen ließen. Das Ergebnis: Alle dem frühkindlichen Stress ausgesetzten Mäuse zeigten ein verändertes Verhalten. Sie hatten größtenteils ihre natürliche Scheu vor diesen Aufgaben verloren. [...]

Anmerkung: Nun reicht offensichtlich diese allgemein als harmlos eingestufte Handlung aus, um den Welpen massiven Stress zuzufügen, gleichzeitig ist eine verminderte Scheu gegenüber neuen Situationen beim Haushund erwünscht, und manche dürften daraus voreilige Schlüsse ziehen – allerdings lohnt sich sowas nicht zu diesem Preis:

Das eigentlich Interessante aber zeigte sich beim Nachwuchs dieser Mäuse: Obwohl sie alle völlig normal und ungestresst gehalten wurden, manifestierten sich auch bei ihnen die Verhaltensauffälligkeiten. Selbst bei den Enkeln wiesen die Forscher diese Veränderungen noch nach.
Doch bei den Verhaltensänderungen blieb es nicht: Auch der Stoffwechsel der Mäuse-Nachkommen war verändert. Insulin- und Blutzuckerspiegel lagen bei ihnen niedriger als bei Jungtieren, deren Eltern und Großeltern keinen Stress erfahren hatten. Sie waren zudem trotz gleicher Nahrung deutlich schmächtiger.
[...] Als die Forscher Proben von Blut, Spermien und Gehirn der Tiere analysierten, fiel ihnen ein Ungleichgewicht von Micro-RNAs auf. Diese kurzen RNA-Moleküle sind kurze Kopien des Erbguts, die in den Zellen vor allem regulierende Aufgaben übernehmen. Sie steuern beispielsweise, wie stark bestimmte Gene abgelesen und in Proteine umgesetzt werden.
Bei den Mäusen, deren Eltern und Großeltern traumatische Erfahrungen gemacht hatten, war die Verteilung und Menge dieser Micro-RNAs anormal, wie die Forscher berichten. Von einigen existierten zu viele, von anderen zu wenig. Dadurch laufen Zellprozesse, die durch diese Micro-RNAs gesteuert werden, aus dem Ruder. [...]

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Studie Nr. 2 beschäftigt sich mit der Weitergabe von Ängsten durch die Mutter, und zwar über Gerüche.
Bei weiblichen Ratten wurde vor einer Trächtigkeit Pfefferminzduft mit Elektroschocks negativ belegt. Nach der Geburt eines Wurfes wurden die Rattenweibchen erneut mit dem Duft konfrontiert, allerdings ohne Elektroschocks. Es zeigte sich, dass die Welpen diesen Duft ebenfalls negativ belegten und Angstreaktionen die Folge waren, dies außerdem unabhängig davon, ob sich die Mutter beim Kontakt mit dem angstauslösenden Geruch im Nest befand. Bei der Rückkehr ins Nest brachte sie nämlich einen leichten Geruch nach Pfefferminz mit, zusammen mit ihrem “Angstgeruch”, was ausreichend für die Weitergabe der Ängste war.

Maternal presence was not needed for fear transmission, because an elevation of pups’ corticosterone induced by the odor of the frightened mother along with a novel peppermint odor was sufficient to produce pups’ subsequent aversion to that odor.

Die Kontrollgruppe assoziierte mit Pfefferminzduft nichts, dort zeigten sich bei den Welpen auch keine Angstreaktionen.
Untersuchungen zeigten eine Aktivität in der lateralen und basalen Amygdala, die bei Säugern wie Mensch, Maus und Hund u.a. für Angstverhalten zuständig ist. Durch medikamentöse Unterdrückung der Amygdala konnte eine Weitergabe der Ängste bei den Welpen übrigens vermieden werden.

Intergenerational transmission of emotional trauma through amygdala-dependent mother-to-infant transfer of specific fear

Ich schreibe das hier im Bewusstsein, dass manche Menschen solche Ergebnisse gerne als Begründung für irgendwelche hausgemachten Verhaltensauffälligkeiten verwenden und möchte daher gleich anbringen – macht es euch nicht zu leicht!

Eine weitere Studie zum Thema Kastration und Ängsten ist diese hier: Evaluation of the risk and age of onset of cancer and behavioral disorders in gonadectomized Vizslas

Speziell ging es neben Krebs um Gewitter-/Sturmangst und andere angstbedingte Verhaltensauffälligkeiten, wie Trennungsangst, Geräuschangst, Schussangst, Scheue, übermäßige Erregbarkeit, unterwürfiges Urinieren, Aggression, Hyperaktivität, Angstbeißen.

Untersucht wurden 2.505 Vizslas und der Zusammenhang zwischen einer Kastration und diesen Verhaltensauffälligkeiten war signifikant. Besonders deutlich und früh setzten diese Ängste bei frühkastrierten Tieren ein.
Allgemein zur Kastration möchte ich wie immer den umfassenden Artikel auf der Hauptseite empfehlen.

Zwar spielt die (Epi-)Genetik eine große Rolle beim Charakter und Verhalten eines Hundes, letztlich ist das, was der Züchter in der kurzen Anfangsphase und der neue Halter in der lange Zeit danach mit dem Hund anstellt, von wesentlich wichtigerer Bedeutung. Nicht gerade viele “Probleme” lassen sich auf Vererbung zurückführen, wenn doch, dann sind es allerdings oft richtig üble Probleme, an denen sich auch nur sehr schwer etwas ändern lässt. Da ist dann Management angesagt.
Wir alle stoßen bei unseren Fähigkeiten und unseren Eigenschaften irgendwo an eine genetische Decke, was sich allerdings durch Training herauskitzeln lässt, ist meist absolut ausreichend bzw. sogar erstaunlich viel. Tendenziell neigen wir eher dazu, unsere Hunde maßlos zu unterschätzen, aus Unwissenheit oder Faulheit ;) Was man tatsächlich erreichen kann, zeigt sich nur, wenn man den Versuch startet und aktiv wird.
Vorausgesetzt ist natürlich trotzdem immer, dass der Züchter einen guten Job gemacht hat – und auf den Charakter seiner Elterntiere ein objektives Auge wirft.

Edit 30.7.14: Noch ein passender Artikel von “Spektrum der Wissenschaft”, Wie die Umwelt unser Erbgut verändert – Angst im Genom



Nationale Anerkennung in D für den Silken Windsprite

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Der Silken Windsprite ist nun auch in Deutschland als Rasse national anerkannt und wird offenbar in Zukunft vom DWZRV betreut :)

http://www.vdh.de/news/artikel/der-vdh-erkennt-vier-neue-rassen-national-an/

http://www.dwzrv.de/files/neue_rassen_2.pdf

Standard: http://www.dwzrv.de/files/silken_windsprite-997-de_29.10.2014.pdf

Vivid, 2 Jahre

Auch wenn das für viele Mitglieder im DWZRV überraschend kommt und ich den Unmut über die Vorgehensweise verstehe, bin ich persönlich doch der Meinung, dass das nur positiv sein kann. Besonders Whippetzüchter wehren sich, weil der Silken Windsprite die fluffigere, ebenfalls mittelgroße und gerne mal als nichtjagend beschriebene Alternative zum Whippet darstellt und eventuell Käufer wegfallen könnten…
Na, wenns denn nur ums Verkaufen geht ;) Einkreuzungen in den Whippet befürchte ich nicht, da sollte man sich vielleicht eher die Hybridzucht im Rennbereich anschauen.

Ich wünsche der Rasse alles Gute, hoffentlich entscheiden die Züchter weise und drängen sie nicht in eine genetisch noch prekärere Situation, wie es leider mit vielen FCI-Rassen geschieht.


(Impf-)Titerbestimmung bei Hund und Katze

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Die angekündigten Schnelltests zur Titerbestimmung von Staupe, Hepatitis und Parvovirose sind nun auch in Österreich erhältlich!

Wie im Artikel Neue Richtlinien zur Welpenimpfung und auf der Hauptseite erwähnt, ist die Titerbestimmung ein wichtiges Instrument, um die Wirksamkeit des Impfschutzes beim Hund bzw. generell die Wirksamkeit von frühen Impfungen bei Welpen (Stichwort: maternale Antikörper) zu überprüfen.
Bisher war die Titerbestimmung gar nicht so unproblematisch durchzuführen, sie erforderte eine Einsendung in ein Labor. Auch waren nicht alle Labore/Unikliniken dazu bereit, wie ich aus einigen Anfragen zum Thema schließen konnte.
Mit dem Schnelltest geht es nun in kürzester Zeit (ca. 25-45 Minuten nach der Blutabnahme) und wesentlich günstiger (rund 100,- für 12 Proben).
Hier zur Info die Anleitung. Der Vertrieb erfolgt in Österreich z.B. über Biomedica bzw. deren Onlineshop.
Wer gerne noch mehr lesen möchte, kann das auf dem Blog von Ralph Rückert, Tierarzt aus Ulm, tun.
Hier gibt es außerdem noch ein Video, falls sich jemand unter Schnelltest nichts vorstellen kann.

Wunderbare Sache, ich freu mich und werde es demnächst auf jeden Fall mit unserem Tierarzt ausprobieren! :)
Gerade für Züchter ist das auch eine interessante Möglichkeit, nicht unnötig den kleinen Körper zu belasten.

Kurzes Edit zu den Welpen und maternalen Antikörpern:
Die Impfung von Welpen kann problematisch sein, da maternale Antikörper, welche über Plazenta und Muttermilch in den Körper der Welpen gelangten, Impfstoffe neutralisieren, und zwar stärker die Lebendimpfstoffe (SHP und Pi) als Totimpfstoffe (T und L). Diese Antikörper bauen sich erst bis zu einem Alter von 3-4 Monaten ab, daher können Impfungen in diesem Zeitraum nutzlos sein. Mit der Ermittlung der Antikörpertiter lässt sich sagen, ob ein Welpe schon sinnvoll geimpft werden kann. Hierzu muss nur ein Welpe aus dem Wurf getestet werden, da die Antikörpertiter innerhalb eines Wurfes sehr homogen sind – 98,9% der Welpen haben den selben oder einen nur unwesentlich abweichenden Wert, Stichwort “fraternale Antikörpertiter”. Ob dieser Schnelltest dafür geeignet ist, kann ich an dieser Stelle (noch) nicht mit Sicherheit sagen. Die Auswertung erfolgt über eine “Farbskala”, je dunkler der Punkt, desto höher der Titer. Daher, und weil Schnelltests natürlich nie exakt so genau wie Titermessungen im Labor sein können, muss man hier sicherlich noch Erfahrungswerte sammeln.
Außerdem kann bei geimpften Welpen eventuell eine weitere Impfung eingespart werden, sobald sie genügend hohe Titer aufweisen.
Vgl. zum Thema maternale und fraternale Antikörpertiter und die Ermittlung des passenden Impfzeitpunktes u.a. “Untersuchung der Wirksamkeit von Parvovirusimpfstoffen bei Hunden und der Effektivität verschiedener Impfschemata”, FRIEDRICH K., 1999, Homepage von Laboklin oder auch “Praktikum der Hundeklinik”, 10. Auflage 2006, Kapitel 12.2 oder 11. Auflage 2011, Kapitel 14.2.


Die A-linge mit 6 Wochen unterwegs

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Als Vorgeschmack auf den C-Wurf im Frühling gibts heute Fotos vom 14. September 2011, da waren die A-Welpen 6 Wochen alt und machten einen ihrer ersten Ausflüge auf den Irrsberg. Bis heute hatte ich nicht die Gelegenheit, alle Fotos zu sichten und zu verkleinern, dabei sind wirklich süße Schnappschüsse dabei.
Die A’s waren sehr lebhafte, neugierige und unerschrockene Wichte, und ziemlich gut genährt, wie man sieht ;) Außerdem echt erstaunlich flauschig, aber dieses ungewöhnlich weiche Fell haben die meisten von ihnen ja noch immer.
Ich finde die Zwerge einfach großartig und freu mich schon sehr auf Enyas zweiten und damit auch letzten Wurf, an Weihnachten gibts dann ein wenig mehr zur Wurfplanung :)

Viel Freude beim Anschauen!

Azulejo mit der unwirklichen Farbe :) Ares War ein sehr gemütlicher Zwerg Enzo und Ares Aaron Merlin Enzo Mama Enya Merlin Aidan in typischer Haltung ;) Azulejo Enzo Biene Ares Aaron Enzo Hungrig ;) Enzo Enzo Enzo Ares Aidan Biene Biene und Merlin Biene Atréju Aidan Enzo Merlin und Ares Azulejo Herzbub Atréju, Aidan und Biene Biene Biene Ares Ares Ares Enzo Biene und Merlin Aidan Aidan und Atréju TroFu im Gras Biene Atréju Wallersee, Enzo, Aidan und Merlin Azulejo

Der Vater des C-Wurfs 2015…

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soll Hilly-Billy v. Dia-Robinne werden!

Hilly-Billy v Dia-Robinne 2 Jahre

Niyol, 2 Jahre

Hilly-Billy, Rufname Niyol, lebt in der Schweiz bei Dr. Isabel Bänziger-Weidmann, zusammen mit seinem Vater Royal Spirit of Goldenblue und der stolzen Familie der Goldenblue Whippets.
Warum die Wahl auf den jungen Niyol fiel und was ich mir aus der Verpaarung mit Enya (vetpet Bo) erhoffe, das verrate ich euch in den kommenden Wochen. Fotos und Videos sowie Infos zur großen Familie gibt’s dann natürlich auch noch jede Menge.

Ein herzliches Dankeschön möchte ich schon an dieser Stelle an Isabel Bänziger (Goldenblue), Diane Hense (Dia-Robinne) und Christina Sjöberg Lagerström (Idomic’s) richten: Danke für die vielen Mails, die Telefonate, das sehr beeindruckende Kennenlernen auf der Coursing EM in Lavarone/I, die vielen Fotos und die Antworten auf Fragen, den Austausch über Gesundheitsthemen und die wunderbare Vielfältigkeit in allen Bereichen, die die Rasse Whippet ausmacht. Und nicht zuletzt auch vielen Dank, dass ich Niyol als Deckrüde verwenden darf ;)
Für mich fühlt es sich wunderbar stimmig an und letztlich kommt es bei all den Überlegungen (die ja gute 3 Jahre andauerten) hauptsächlich darauf an.
Ich möchte mich auch bei allen Deckrüdenbesitzern bedanken, deren Hunde ich mir ansehen durfte – am Schluss kann es eben immer nur einer werden. Danke für eure Zeit!

Weil Weihnachten für die westliche Welt das Fest der Liebe und des Friedens ist, möchte ich euch noch 2 besonders süße Fotos zeigen:
Der kleine Niyol im Alter von 9 Monaten mit seinem Frauchen Isabel auf einer Ausstellung, Sonnyboy nennt sie ihn :)
Isabel mit Niyol, 9 Monate Isabel mit Niyol, 9 Monate Isabel mit Niyol, 9 Monate

Damit ist die Rubrik “C-Wurf” auf dem Blog nun offiziell eröffnet ;)


C-Wurf: Opa Royal Spirit of Goldenblue

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Um meinen Welpenfamilien die Wartezeit ein bisschen zu vertreiben, möchte ich hier gerne nach und nach ein paar der Ahnen vorstellen.
Bei Royal Spirit of Goldenblue (klick für Pedigree und Geschwister) ist es einfach, denn zu ihm findet sich schon ein Loblied auf seiner Erfolgsseite:

Der umtriebige, sehr ausgeglichene Abkömmling von Nitribit und Rock ist ein erfolgsverwöhntes Ausnahmetalent und hält sein Frauchen Isabel ständig auf Trab. Sein überschäumendes Temperament und sein Lachen (man liest richtig!) prägen ihn zum unwiderstehlichen Liebling. Wir wünschten ihm eine erfolgreiche und beglückende Zukunft – und die hatte er.
Im Herbst 2013 wurde er offiziell von der Rennbahn und dem Coursing-Areal verabschiedet mit folgenden Worten:

“Spirit erreichte Unvergleichliches und Unvergessliches in der Schweizer Whippetszene.
Er verkörpert für uns in idealster Weise den Whippet, den wir uns für die Goldenblue’s wünschen: sportliches Outfit, der ideale Kombinierer für Schönheit und Leistung, der Traum von einem Multi-Purpose-Whippet, wie es seine unzähligen Spitzenresultate an Ausstellungen und Rennen belegen.
Es wurde ihm der Titel des Schweizer Schönheits-Champion zugesprochen, und von seinen 35 gelaufenen Rennen erreichte er 19 mal das Finale. Hier in Rifferswil durfte er sich im Jahr 2008 als grossen Derbysieger feiern lassen.
Seine grösste Leidenschaft fand er jedoch beim Coursing. Nach dem Motto „Alles oder Nichts“ war er im Coursinggelände kaum zu bremsen und bestach immer wieder durch seinen aussergewöhnlichen Einsatz.
Dieser brachte ihm unzählige Spitzenplätze ein: von 42 gelaufenen Coursings landete er 12 x auf dem Siegerpodest, 11 x wurde er zweiter und 5 x dritter.
Er wurde Coursing-Schweizermeister 2008 und Coursing-Schweizermeister bei den Senioren 2012. 5 x vertrat er die Schweiz äusserst erfolgreich an den Coursing-Europameisterschaften. Die absolute Krönung seiner Karriere ist der Coursing-Vize-Europameister-Titel im 2010 in Frankreich.
Besonders stolz sind wir auch auf seine beiden Champion-Titel des Whippet-und Windspielclubs der Schweiz WWCS: dort errang er- als erster und bis jetzt einziger Whippet- sowohl den Champion für Schönheit und Leistung in der Sparte Rennen wie auch Coursing. Als erster Windhund der Schweiz überhaupt erhielt er den von der SKG anerkannten eintragungsfähigen Titel Schweizer Coursing-Champion zugesprochen.
Spirit macht nun die Bahn frei für seinen vielversprechenden Nachwuchs, der bereits in seine Fussstapfen getreten ist.”

Spirit und Mica, die Eltern von Niyol/Hilly-Billy:
Spirit und Mica

Spirit beim Coursing:

Und Spirit auf der IHA St. Gallen:
Royal Spirit Of Goldenblue

Was es mit dem Lächeln auf sich hat?

Das Lächeln beim Hund ist eine angeborene Verhaltensweise, die (so denkt man derzeit) auch nur Hunde zeigen und das nur gegenüber Menschen. Dieses Lächeln unterscheidet sich (wahrscheinlich) vom “submissive grin”, das ein Bestandteil der Kommunikation unter Hundeartigen ist und der Beschwichtigung dient:

Manche Rassen sind für ihr Lächeln bekannt, so lächeln besonders Dalmatiner sehr oft und auch Windhunde. Meine erste Hündin Mucha war ein ausgesprochener Grinsehund und auch manche meiner Pflegegalgos lächelten. Das ist mein Schmetterling Yoko, der sehr viel lächelte.

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*04/2007, + 03/2008

Vielleicht gibts also auch bald lächelnde C’s :)

PS: Schande über mich, jetzt hab ich doch glatt vergessen, den grinsenden Niyol anzuhängen!

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Kryptorchismus als Selektionsvorteil?

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Auf dem Blog von “The Institute of Canine Biology” wird basierend auf der Studie Relationship of cryptorchidism with sex ratios and litter sizes in 12 dog breeds.” (Gubbels EJ, J Scholten, L Janss, & J Rothuizen, 2009) die Frage gestellt:
Könnte Kryptorchismus auch Vorteile mit sich bringen?

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Gut gekühlt ;)

Schließlich ist Kryptorchismus nicht unmittelbar tödlich und verhindert, je nach Ausprägung, auch nicht die Fortpflanzung.

Das Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der genetischen Träger für Kryptorchismus auf die Wurfgröße und das Geschlechterverhältnis bei den Nachkommen zu ermitteln. Dazu wurden Daten von 11.230 Würfen 12 verschiedener Hunderassen ausgewertet (soweit ich herauslesen konnte, stammen die Daten aus niederländischen FCI-Zuchtbüchern).

Die Eltern dieser Würfe wurden als Kryptorchismus-“Träger” (C, carrier) eingestuft, wenn mindestens einer ihrer Nachkommen ein kryptorchider Rüde war. Anschließend wurden die Effekte bzw. Unterschiede in Verpaarungen von “Trägern” und “Nicht-Trägern” (NC, non-carrier) untersucht.
In Würfen aus C × C Eltern (Anm.: beide sind “Träger”) fanden sich eine erhöhte Anzahl von Rüden pro Wurf bei allen Rassen, eine reduzierte Anzahl von Hündinnen pro Wurf in 8 Rassen und eine erhöhte Wurfgröße in 11 Rassen im Vergleich zu den Würfen von NC × NC Eltern (Anm.: als “Nicht-Träger” identifizierte Hunde). Über alle Rassen hinweg sind die Auswirkungen auf die Wurfgröße, die Anzahl der Rüden pro Wurf und das Geschlechterverhältnis hoch signifikant. Würfe aus C × NC und NC × C (Anm.: als “Träger” und als “Nicht-Träger” identifizierte Elterntiere) wiesen diese Effekte nicht auf und unterschieden sich nicht signifikant von Würfen aus NC x NC Elterntieren.

Die Ergebnisse legen nahe, dass es einen allgemeinen genetischen Mechanismus gibt, der sowohl Kryptorchismus als auch veränderte Geschlechterverhältnisse zugunsten der Rüden verursacht und für eine erhöhte Wurfgröße verantwortlich ist – also einen reproduktiven Vorteil, einen Selektionsvorteil birgt.
Die Konsequenz daraus ist, dass eine züchterische Selektion auf größere Würfe die Bemühungen, kryptorchide Rüden aus der Population zu eliminieren, negativ beeinflusst.

Außerdem könnte man dem Vererbungsmuster ein bisschen näher auf die Spur gekommen sein, denn so ganz genau weiß man’s einfach noch immer nicht:

In CxC, an average of 24% of males were cryptorchid, in a pattern that is compatible with a simple autosomal recessive inheritance, with effects of modifier genes, gene-gene interactions, and environmental effects affecting the actual phenotypic expression in the cryptorchid animals. They did not observe any sort of “intermediate” condition in the NxC crosses.

Also im Grunde ist es so, wie in “Kryptorchismus beim Whippet” schon mal von mir geschrieben: Der Erbgang ist nicht ganz klar, polygen rezessiv/additiv scheint naheliegend und eine Beteiligung von Umwelteinflüssen scheint ebenfalls gegeben.
Das heißt, es sind mehrere Faktoren entscheidend (multifaktoriell) und es wird von beiden Elterntieren vererbt bzw. kann auch zufällig auftreten.

Zu bedenken ist, dass die Würfe in der Studie aus 2009 interessanterweise zum Teil ohnehin sehr klein waren und offenbar unter dem Durchschnitt für diese Rassen lagen. Inzucht führt über kurz oder lang zu verringerter Fertilität und damit auch zu kleineren Würfen, und sie führt natürlich auch zu einem höheren Risiko für erblich bedingte (insbesondere Immun-)Erkrankungen und “Fehlbildungen”, wie es Kryptorchismus ist. Bei Wildtieren ist der Effekt von Inzucht auf die Häufigkeit von Kryptorchismus leider gut bekannt, übrigens auch auf das Auftreten von angeborenen Herzerkrankungen – ebenfalls eine Thematik, die sehr viele Hunderassen stark betrifft! Bei Interesse teile ich gerne (leider nur englischsprachige) Links mit.
Weiters erhöht sich durch Inzucht das Risiko für Totgeburten und interessanterweise wurde der Zusammenhang zwischen Geschlechterverhältnis, Kryptorchiden und Totgeburten bei Schweinen und Hunden 2008 in dieser Studie untersucht, wobei das Auftreten von Totgeburten in Würfen mit kryptorchiden Ferkeln erhöht war.

In pig, litter size increases significantly with an increasing number of cryptorchids in a litter. The stillborn rate in pig is larger in litters with cryptorchids than in litters without cryptorchids.

Spannend!

Wie immer stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, kryptorchide Rüden aus der Zucht, aus dem Ausstellungsgeschehen und dem Sport auszuschließen (bzgl. Windhundsport: sie dürfen zwar teilnehmen, erhalten jedoch keine Titel, was die Teilnahme an riskanten Wettbewerben eigentlich zu einer überflüssigen Sache macht), nicht wenige Stimmen fordern gerade in Rassen mit einer geringen Populationsgröße einen lockereren Umgang. Ich habe dazu derzeit keine abschließende Meinung und kann nur von der Erhaltungszucht bedrohter Wildtiere sprechen – dort spielt Kryptorchismus, obwohl er leider u.a. aufgrund der erzwungenen Inzucht auftritt, eine sehr untergeordnete Rolle, denn wichtig ist allein die möglichst hohe genetische Variabilität, die Funktionalität und allgemeine Gesundheit der Tiere. Und die wird nicht zwangsweise von Kryptorchismus beeinträchtigt, je nach Ausprägung.


Welpen und Treppen

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Welpen und Treppensteigen, ein hart diskutiertes Grundsatzthema in der Welpenaufzucht ;)

Ohne Frage ist im 1. Lebensjahr rücksichtsvoll mit dem wachsenden Hundekörper umzugehen und auf eine hochwertige, nicht zu reichhaltige Ernährung zu achten. Die folgende Röntgenaufnahme eines 2 Wochen alten Welpen zeigt, dass sich da wirklich einiges tut:
Welpe 2 Wochen Röntgenaufnahme
Logisch, dass man jede Überlastung, jedes Trauma und vor allem länger andauernde, gleichförmige Bewegungen vermeiden sollte (z.B. Fahrradfahren, Leinenspaziergänge, Joggen). Aber wie sieht es mit Treppen aus?

Prof. Dr. Fischer, Zoologe und Evolutionsbiologe, Direktor des Instituts für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Autor des großartigen Buches “Hunde in Bewegung”, hat sich in sehr humorvoller Weise der Beantwortung dieser Frage gestellt:

Vor kurzem wurde ich gefragt, wie lange ich meine Kinder eigentlich die Treppe noch rauf und runter tragen werde. Ich antwortete, dass ich dies bis zur Verknöcherung der Wachstumsfugen, also bei Mädchen und Jungen etwas unterschiedlich bis zum 16.-19. Lebensjahr tun würde, dann sei ja schließlich das Skelett erst ausgreift. Vor allen Dingen das späte Ausreifen des Oberschenkels erlaube hier keine Kompromisse! […]
Muss ich Welpen die Treppe rauf und runter tragen

Wenn mich jemand fragt, dann sage ich immer ganz ehrlich: Ich habe meine in der Regel nicht getragen, Ausnahmen sind
+ sehr junge Welpen, die ihre Beinchen noch nicht entsprechend koordinieren können (diese üben frei an kleinen Treppenabsätzen im Garten, 3-5 niedrige Stufen)
+ Welpen sehr kleiner Rassen, für die bereits eine einzige Stufe ein großer Kraftakt ist (Mucha und Lia hatten beide deutlich unter 1kg Körpergewicht, als ich sie bekam)
+ müde und körperlich erschöpfte Welpen
+ überdrehte Welpen in Spiellaune
+ rutschige Bodenbeläge
+ Treppen, die sonstige Gefahren bergen (z.B. offene Teppen und Geländer)
+ längere Treppenaufgänge oder häufiges Treppensteigen, wenn man in einem Mehrfamilienhaus ohne Aufzug wohnt oder der Welpe mit ins Büro geht
+ stressbelastete, potentiell verängstigende Situationen
+ u.a.

Also, keine Panik, Welpen sind echt robust. Nur dauerhafte Überlastung und zu früh abgeforderte Höchstleistungen nimmt der Körper dann doch übel, weshalb man nicht oft genug betonen kann: Bitte auch kein Windhundsport, bevor der Whippet nicht mindestens 12 Monate alt ist!
Übrigens wird Treppensteigen eher im Alter oder bei Verletzungen und Krankheit ein Thema, ich glaube, ich habe in meinem bisherigen Leben weitaus mehr erwachsene Hunde getragen als Welpen. Vor allem die Galgos stellten meine Kräfte oft ziemlich auf die Probe ;)

Und weil es so ein wunderbares Cover hat:



Über das Wesen des Windhundes & Webinarempfehlung

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Am 1. Jänner veröffentlichte Ilka Fink in der Gruppe “Unsere Windhunde” einen Text aus dem Jahre 1929, dessen Urheber leider nicht bekannt ist, der aber ganz wunderbar in Erinnerung ruft, was Greyhound wie Whippet so besonders macht – denn von allen Windhundrassen ist der Whippet seinem großen Geschwisterchen in puncto Geschwindigkeit und Leistungsbereitschaft am nächsten*, sogar noch mit einer Spur mehr Spritzigkeit.
Sie hat mir die Erlaubnis gegeben, den Text auch hier zu veröffentlichen.

“Sonderlich elegant und auffällig prachtvoll, verdankt der Greyhound das in aller Welt für ihn steigende Interesse seinen Windhundeigenschaften, das sind Schnelligkeit, Gewandtheit und Ausdauer…”
“Mit äußerster, geradzu unvorstellbarer Spannkraft hinter dem Hetzwild her, lebt er dessen Bewegungen mit und wer je einen Greyhound jagen sieht, wird von der maßlosen Erregung des Hundes, dem das Hetzen und Jagen die einzige volle seelische und körperliche Befriedigung ist, unbedingt mitgerissen. So hetzt und jagt der Greyhound mit seinen Gefährten, in überströmdender Lebenslust auch allein…”

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“Dieses Hetzen ist ein “Allesarbeiten” im Hunde. Die Beine berühren kaum den Boden, doch ausgefetzte und weit geschleuderte Grasbüschel bekunden, mit welch enormer Kraft dies geschieht. Der sich überdehnenden Brust öffnen sich Maul und Nase, die Augen zielen, die geknickten Ohren schwinden langgestreckt am Kopfe, das Gedärm, vorlastend, will die Schwungmasse beschleunigen und macht Lende und Kniesektor frei, der Rücken federt im Zug und Zuck der Eisenmuskeln in fast akustisch raschen und rhythmischen Wellenschwingungen und die lange, leichte Rute, im Geradeauslauf wesenlos waagerecht fahren gelassen, steuer im Nu den winzigsten Winkel und den härtesten Haken aus. Prachtvolleres läßt sich nicht denken. Es erklärt uns den ganzen Greyhound.
Alle körperliche und seelische Besonderheit seines Wesens äußert sich in dieser grenzenlosen Hetzlust. Das macht seine Haltung natürlich nicht leicht und der Greyhound ist ganz gewiß nicht jedermanns Hund. Muß er im Zimmer seine Kraft verhalten, tut er mir leid. Sein Gehen an der Leine hat etwas Niederziehendes. Der Trab neben Rad oder Wagen ist auch zu Anfang nicht munterer als nach Stunden und dass er dabei nur gelangweilt und nicht matt wird, kann ein rasch vor ihm aufspringender Hase jederzeit beweisen…”

“…Sein Tänzeln in Erwartung des Ausgangs ist ein stehender Galopp. Ein Husch, ein Ruck in Wahrnehmung spannt den ganzen Hund, wird seltenst übersehen, fast immer richtig gewertet, oft köstlich nachgeahmt. Da muß man ihn sehen, wie er der Heuschrecke nachhüpft, sich duckt und kriecht beim Tasten nach einem Käfer, nach einem Vogel aufsteigt, hinter dem Hasen seine Haken schlägt…”

“Die schwer zu zügelnde Leidenschaft, sein Temperament und Feuer verlangen eine Haltung, die seinem unwiderstehlichen Drange zum Hetzen und Jagen Rechnung trägt. Nicht in den beengten Straßen der Großstadt unter dem Leinenzwang auf der Promenade wird der Windhundliebhaber die volle Freude an seinen Tieren genießen, sondern draußen im Feld und Wald in unbegrenzter Freiheit und Bewegung. Dort fliegen sie dahin, in gewaltigen Sprüngen die volle Kraft des pfeilschnellen Körpers gebrauchend, als führe Wotan selbst und alle Höllengeister hinterdrein – so ist der Windhund in seinem Element…”

“Wer seinem Hunde keine Bewegung geben kann und will, soll sich niemals einen Grey halten. Der Grey braucht Bewegung als Lebensbedürfnis. Wer ihn genießen will, muß mit ihm hinausgehen auf Feld und Wiese oder auf den Rennplatz…”

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Enya, 8 Monate – Erschöpft und glücklich nach ausgiebigem Rennspiel ;)

Auch wenns viele leider nicht so gerne hören: Whippets sind, wie alle Windhunde, hochspezialisierte Jagdgebrauchshunde, Hetzhunde, Rennhunde. Auch die “Showlinien”, die sich in dieser Hinsicht nämlich gar nicht wirklich unterscheiden!

Dieses interessante Webinar könnte also auch für (zukünftige) Whippetmenschen spannend sein:

“Der Arbeits- und Gebrauchshund in der Familie” / Dr. Ute Blaschke-Berthold

Für die Arbeit und Unterstützung der Menschen wurden schon immer Hunde gezüchtet, die optimal an ihre Arbeit angepasst waren. Wir kennen Jagdhunde, Hütehunde und Hunde für Schutzaufgaben.
Oft hört man, dass solche Arbeits- und Gebrauchshunde nicht ausschließlich für das Leben in der Familie tauglich sind. Probleme seien vorprogrammiert, wenn man Hunde nicht ihren ursprünglichen Aufgaben gerecht auslasten würde.
Was ist an solchen Aussagen dran? Wird hier übertrieben? Wie kann man den Bedürfnissen von solchen Arbeitshunden gerecht werden? Muss ein Jagdhund jagen und ein Hütehund hüten?

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Buddy – Auch Whippets können Wasserratten sein!

Folgende Themen werden in diesem vierstündigen Webinar besprochen:
• Grundlagen der Zucht:
– Was macht einen Hund aus einer Arbeitslinie aus?
– Worin unterscheiden sich Show-, Therapie- und Arbeitslinien?
• Bedürfnisse eines Arbeits- und Gebrauchshundes
• Auslastung, Auslastung, Auslastung? Wieviel Auslastung, Bewegung und Beschäftigung braucht ein Arbeits- und Gebrauchshund wirklich?
• Müssen Arbeits- und Gebrauchshunde wirklich ihrer “Arbeit” nachgehen, um körperlich und psychisch gesund zu bleiben, z.B. muss ein Hütehund wirklich hüten oder der Viszla bei der Jagd zur Hand gehen?

Freitag, 23. Januar 2015, 18 – 22 Uhr
Bitte beachtet die Anfangszeit und die Dauer! Es handelt sich dabei um ein vierstündiges Webinar!
Das Webinar wird aufgezeichnet und steht auch später zu Verfügung.
Hier gehts zur Anmeldung.

 

* Leider manchmal ein bisschen zu nah, aber das ist ein anderes Thema ;)


Reisen mit Welpen in der EU – NEU

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Mit Ende 2014 dürfen Welpen in folgende Länder nur mehr mit gültiger Tollwut-Impfung einreisen (vorläufiger Stand 13.1.2015):

BELGIUM
THE NETHERLANDS
FRANCE
LUXEMBURG
GERMANY
UNITED KINGDOM
IRELAND
ITALY
SWEDEN

Das bedeutet, der Import oder die Durchreise mit Welpen, die jünger als 15 Wochen sind, ist untersagt.
Frühest möglicher Zeitpunkt der Tollwut-Impfung ist 12 Wochen, dazu kommt eine Wartezeit von 21 Tagen, bis die Impfung offiziell wirksam ist. Wie das in Wahrheit aussieht, das steht auf einem anderen Blatt (siehe Richtlinien zur Welpenimpfung und Artikel Impfungen).

Liest sich auf den ersten Blick gar nicht so dramatisch?

Es bedeutet, dass Welpen unnötig früh mit einer Impfung belastet werden müssen, die bekannt für ihre Nebenwirkungen und die starke Belastung für das Immunsystem ist. Nicht umsonst gibt es zahlreiche Tierärzte, die von sich aus lieber nach dem Zahnwechsel impfen. Da die Impfung u.U. in diesem Alter aufgrund bspw. zu hoher maternaler Antikörpertiter nicht greift, muss der Welpe womöglich später erneut geimpft werden, um einen tatsächlichen Impfschutz zu erlangen.

Es bedeutet, dass Welpen mind. bis zum Alter von 15 Wochen bei ihrem Züchter bleiben müssen und nicht schon mit 8-12 Wochen in ihre Familie ziehen dürfen. Gerade in dieser sensiblen Phase ist es von enormer Bedeutung, dass Welpen individuell gefördert und gefordert werden und das Umfeld kennenlernen, in dem sie zukünftig ihr Leben verbringen. Selbst der engagierteste Züchter ist nicht in der Lage, die Aufgaben der neuen Familie in vollem Umfang zu übernehmen. Erst recht nicht, wenn er vielleicht mehrere Welpen einer anspruchsvollen Rasse zur Ausreise hat.
Zu bedenken ist außerdem, dass längst nicht jeder Züchter überhaupt so engagiert ist. Für viele Welpen ist selbst Autofahren oder die simple Gewöhnung an Halsband, Geschirr, Leine und Spaziergänge etwas, das ihnen völlig fremd ist. Noch dazu fällt das Alter ab 15 Wochen in eine Entwicklungsphase, in der ein Umzug überhaupt sehr ungünstig ist (gerne als “Angstphase” bezeichnet, was jedoch diese Periode in der Entwicklung etwas eingeschränkt darstellt).

Und wie sieht es erst mit Welpen aus dem Tierschutz aus?! Denen galt zum Jahreswechsel mein erster Gedanke, denn gerade für Welpen in Auffangstationen zählt jeder einzelne Tag. Die Gefahren sind umfassend und reichen vom Tod durch Erfrieren, durch Infektionen, andere Hunde oder Unfälle bis zum handfesten Deprivationssyndrom. Ich habe in den vergangenen Jahren nicht wenige Welpen reserviert, die gar nicht erst zur Ausreise kommen konnten… Ein kleiner Galgomixwelpe überlebte die Tötungsstation knapp, kam zu mir in Pflege, wurde dann vorschriftsmäßig vor seinem Umzug nach Deutschland gegen Tollwut geimpft und starb dann fast an dieser Impfung. Er benötigte 3 Monate (!), um sich halbwegs zu erholen. Mit der neuen Regelung wäre er sehr wahrscheinlich bereits in Spanien gestorben. Man mag vielleicht denken, dass gerade Welpen die allerbesten Chancen auf ein neues Leben hätten – in Wahrheit ist das jedoch leider nicht so.

Pumuki, noch keine 12 Wochen Aber Hauptsache raus! Lia bekam ich mit 7,5 Wochen, sie landete mit wenigen Tagen bereits in einer Tötung
Für Welpen aus dem Auslandstierschutz oder aus mangelhafter Aufzucht ist diese Regelung also fatal, aber auch auf Welpen aus der ganz normalen “liebevollen Hobbyzucht” wirkt sich das negativ aus. Sie erleiden u.U. ein Defizit, das nicht wieder 100%ig aufzuholen ist.

Was bedeutet das außerdem für die Züchter?
Der Import und Export von Welpen aus FCI-Zucht wird, obwohl die meisten Züchter ohnnehin strenge Auflagen erfüllen müssen, in Zukunft enorm erschwert. Das kann dazu führen, dass manche Züchter den Kauf eines Welpen aus fremder Linie scheuen und lieber weiter den selben Einheitsbrei kochen – was sich nicht gerade positiv auf die Rassegesundheit auswirken kann.
Es kann auch dazu führen, dass Welpeninteressenten lieber den bequemeren Weg gehen und einen Welpen aus ihrer unmittelbaren Umgebung kaufen, selbst wenn das dann nicht beim seriösen Züchter ist. Damit erreicht man genau das, was man nicht wollte!

Der Hintergrund dazu ist nämlich der illegale Welpenhandel:

Bisher musste der Nachweis über eine wirksame Tollwut-Schutzimpfung nur für Hundewelpen vorliegen, die zu Handelszwecken transportiert wurden. Privatpersonen, die Welpen transportierten, mussten lediglich plausibel darlegen können, dass ein Welpe keinen Kontakt zu potenziell Tollwut-infizierten Tieren hatte. Mit der neuen Verordnung gilt seit dem 29. Dezember 2014 für private Transporte von Hundewelpen dieselbe Regelung wie für gewerbliche. Hintergrund sind Berichte der Kontrollbehörden, nach denen in der Vergangenheit wiederholt Handelstiere als Heimtiere deklariert und unter den erleichterten Bedingungen des privaten Reiseverkehrs transportiert wurden.

http://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2014/338-SC-Tollwutimpfpflicht-Hundewelpen.html

Aber jetzt mal Hand aufs Herz – wer ist denn wirklich so naiv zu glauben, dass sich durch diese Regelung auch nur irgendetwas zum Besseren ändert? Die Reaktion dieser mafiösen Strukturen wird auf dem Fuße folgen.
Zum illegalen Welpenhandel gibt es hier eine gute Dokumentation.

Die Umsetzung dieser Richtlinie ist also eigentlich nur eins – unnötig, kurz gedacht und womöglich sogar ziemlich grausam.
Ich begrüße sie nicht.

Der Deutsche Retriever Club hat dazu heute folgende Stellungnahme veröffentlicht:

Zwischeninformation zur neuen Regelung zum Im- oder Export von Welpen
Nach Bekanntgabe der neuen EU Regelung hat sich der DRC wegen der unklaren Rechtslage (Ausnahmeregelungen) mit dem VDH in Verbindung gesetzt. Dieser steht in Kontakt mit den Ministerien und leitet das Ergebnis dieser Gespräche dann auch an den DRC weiter. Sobald neue Informationen vorliegen, werden wir diese direkt veröffentlichen.

http://www.drc.de/

Bleibt zu hoffen, dass sich für Welpen aus kontrollierter Zucht Alternativen finden lassen.
Hier gibt es außerdem eine Petition: http://www.petitions24.com/rabies_eu


Myostatin-Mutation beim Whippet

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Eigentlich schon ein alter Hut, aber weil doch manchmal Unklarheiten bestehen bzw. Informationsmangel herrscht, hier ein kurzer Anriss:

Myostatin-Defekt, Myostatin-Mutation, Bully Whippet-Syndrom, Myostatin-bedingte Muskelhypertrophie, Doppelbemuskelung oder Myostatin Deficiency – dahinter verbirgt sich etwas, das unter allen Hunderassen derzeit wohl nur den Whippet tatsächlich betrifft, bei Nutztieren jedoch schon länger bekannt und gezielt zur Leistungssteigerung (also zur Erhöhung der Muskelmasse = Fleischertrag) eingesetzt wird. Auch bei Pferden kennt und züchtet man Myostatin-Varianten, die sich, je nach genetischer Ausstattung, eher für Kurz-, Mittel- oder Langdistanzen eignen. Siehe hierzu auch “Speed-Gen” bei Laboklin.

Beim Myostatin-Defekt handelt es sich um eine Mutation im Myostatin-Gen. Myostatin wird im tierischen und menschlichen Körper gebildet und ist ein Eiweiß, das für die Hemmung des Muskelwachstums zuständig ist und damit unkontrolliertes Muskelwachstum verhindert. Die Vererbung ist sehr gut untersucht und erfolgt über einen autosomal-rezessiven Erbgang.

Was bedeutet autosomal-rezessiv?

Autosomal bedeutet, dass die Gene nicht an das Geschlechtschromosom gebunden sind und unabhängig vom Geschlecht vererbt werden (zu unterscheiden von gonosomalen Erbgängen, wie z.B. bei der Bluterkrankheit, die über das X-Chromosom vererbt wird). Es sind also Rüde wie Hündin gleichermaßen betroffen.
Für jedes Merkmal, hier für das Myostatin-Gen, liegen im Genom zwei Kopien vor. Je eine Kopie erhält das Tier von seinem Vater und eine von seiner Mutter.
Wird ein Merkmal autosomal-rezessiv vererbt bedeutet dies, dass ein Tier nur erkrankt, wenn es je ein betroffenes Gen von Vater und Mutter erhalten hat. Es müssen also sowohl Vater- als auch Muttertier das mutierte Gen tragen. Sind die Eltern Träger (Genotyp N/B), haben also ein mutiertes Allel, können (!) sie es an ihre Nachkommen weitergeben. Sie können aber auch das normale Allel weitergeben und ihre Nachkommen sind frei.

Sind beide Elterntiere frei von der Mutation, geben sie nur normale, gesunde Allele an ihre Nachkommen weiter, die damit ebenfalls frei vom Myostatin-Defekt sind. Sie tragen den Genotyp N/N.

Und das ist der aktuelle Stand in der Zucht in Deutschland und Österreich. Die zur Zucht eingesetzten Tiere müssen nachweisen, dass sie keine Mutation tragen. Sind sie Träger, werden sie nicht zur Zucht zugelassen. In anderen Ländern wird jedoch mit Trägern gezüchtet, was prinzipiell auch kein Problem darstellt, da Träger nicht in ihrer Gesundheit beeinträchtigt sind. Verpaart man nur Hunde ohne Mutation mit Hunden mit Mutation, werden einige der Welpen selbst Träger sein, andere keine. Probleme gibt es eben nur, wenn Träger mit Trägern verpaart werden.

Was ist denn aber nun der Vorteil von Trägern und wie entstand bzw. verbreitete sich die Mutation im Whippet?

Der Vorteil ist ganz schnell erklärt: Whippets, die ein mutiertes Allel aufweisen (N/B), sind in den meisten Fällen auf kurzen Sprintstrecken schneller, als es Hunde ohne Mutation sind (wie anfangs beim “Speed-Gen” bei Pferden erwähnt).
Äußerlich weisen Träger zwar deutlich mehr Muskeln als der Durchschnittswhippet auf, jedoch sind Whippets aus Rennlinie auch ohne Mutation oft deutlich bemuskelter, daher sieht man ihnen diesen Vorteil nicht zwangsweise an.
Eines Tages muss sich die Mutation jedenfalls spontan ergeben haben (ob nur einmalig oder mehrmals unabhängig voneinander ist meines Wissens nicht absolut klar, es gibt Hinweise auf Mutationen in den USA und eine in Europa), so wie es bei allen Tieren und Menschen passieren kann, und zufällig wurde ausgerechnet dieser Hund im Rennsport geführt, zeigte entsprechende Erfolge und ging in die Zucht. Verpaart man nun auf der Jagd nach Sekunden immer die erfolgreichsten, schnellsten Hunde, treten natürlich auf einmal Hunde auf, die von ihren Eltern zwei mutierte Allele bekommen haben – Hunde wie Wendy.

Hunde wie Wendy sind natürlich nicht mehr schnell. Sie sind alles andere als leistungsfähig und leiden massiv an diesem Syndrom.

Es versteht sich von selbst, dass es wichtig ist, solche Verpaarungen unbedingt zu vermeiden. Testet man einmalig die Elterntiere als frei (N/N), ist die weitere Untersuchung ihrer Nachkommen allerdings unnötig. Die spontane Mutation ist äußerst selten, sodass dadurch nicht befürchtet werden muss, diese Mutation wieder einzuschleppen.
Es zeigt auch, dass eben genau das, was im Standard des Whippets gefordert wird, sinnvoll ist. Keine Übertreibungen. Keine Extreme. Extreme in der Zucht sind immer problematisch, im Leistungsbereich genauso wie im Showbereich.

journal.pgen.0030079.g001
Normaler Whippet, Träger, Bully Whippet

Wer mehr dazu lesen möchte, kann das hier tun: A Mutation in the Myostatin Gene Increases Muscle Mass and Enhances Racing Performance in Heterozygote Dogs
Und hier.


Demnächst geht’s los

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Anscheinend habt ihr alle ein Näschen dafür, anders kann ich mir die plötzlichen Anfragen zu Enyas Läufigkeit nicht erklären ;)

Ja, Enya ist tatsächlich seit dem 10. Februar läufig und wir fahren voraussichtlich kommendes Wochenende in die Schweiz zu Niyol :D

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Hurra, hurra!

Eigentlich wollte ich es erst nach unserer Rückkehr verkünden, schließlich weiß man ja nie, was wirklich planmäßig läuft und was nicht, aber nachdem sie so verblüffend exakt nach “Plan” läufig wurde, bin ich weiterhin guter Dinge. Meine kleine Kröte ist mittlerweile so verlässlich und akurat in ihrem Handeln, die macht das schon ;)
Zur Wurfplanung geht es hier lang: Klick mich!

Ein paar Schneefotos von Enya gibt’s auch noch:
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Schönheit & Leistung Part I

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Könnte auch “Crufts 2015″ heißen, denn die ist der Aufhänger für diesen Beitrag.
Vergangene Woche fand eine der bedeutensten Hundeshows statt, die Crufts. Angeblich sogar die größte Show weltweit.

http://www.crufts.org.uk/

Großes Aufsehen, natürlich. Liveübertragungen im TV und über Livestreams. Der eine oder andere Aufreger inklusive. Vergiftete Hunde, öffentlich misshandelte Hunde, respektlos gehandelte Hunde und andere monströse Auswüchse der Showhundezucht. Es ist entsetzlich, bessere Worte kann man dafür nicht finden. Und immer wieder die Empörung darüber, dass die “Ausstellungsfraktion” Hunde und ganze Rassen zugrunde gerichtet/gezüchtet hat.
Aber ehrlich – ich bin es leid. So oft ist das nur geheuchelt, selten steckt wirklich Konsequenz dahinter. Konsequent wäre es nämlich, wieder zurückzukehren zu dem, was ursprünglich das höchste Zuchtziel beim Windhund war:
Schönheit und Leistung!
Wie liest man auf der HP des DWZRV so schön blumig:

Der Verband verpflichtet seine Mitglieder zum Reinzuchtprinzip und lehnt es ab, plötzlichen Modeströmungen nachgebend, den Windhund nur als Schauobjekt zu sehen. Er soll ein “Gebrauchshund” bleiben, denn ohne Härte, Ausdauer und Strapazierfähigkeit wird er degenerieren. Es gilt, den trockenen, edlen Typ anzustreben, seine angeborene Leistungsfähigkeit, aber auch seine Anspruchslosigkeit zu erhalten. Der DWZRV will den Windhund mit Sorgfalt bewahren und dieses Kulturgut weiteren Generationen erhalten. Die Zielsetzung des Verbandes mit seinen Mitgliedern ist das Bestreben, für den Windhund alles zu tun, um ihn in seiner Reinheit, seiner Leistungsfähigkeit, seinem Adel, seinen inneren und äußeren Qualitäten für die Nachwelt zu erhalten, zu pflegen und zu schützen.

Wo ist dieses Zuchtziel hin? Verloren gegangen, irgendwo zwischen den beiden Extremen, der Zucht auf vollkommen übertriebene optische Merkmale und der Zucht auf reine Schnelligkeit. Und zwar schon lange.
Kann man bei den Greyhounds, die auf der Crufts gezeigt wurden und die eigentlich DEN Coursinghunden schlechthin entsprechen sollten, auch nur annähernd von Leistungsfähigkeit und Adel sprechen?
Und was ist mit den Whippets und Greys, die mittlerweile derart schnell und in ihrem Körperbau so speziell empfindlich geworden sind, dass ihnen ein Rennen auf der Grasbahn, ein Coursing im Gelände gar nicht mehr zugemutet werden kann? Die offen thematisierte Hybridzucht aus Whippet x Greyhound beiseite gelassen.
Der Punkt Schönheit in S&L bedeutet, dass der Hund optisch dem zweckmäßigen Standard entspricht, eben weil im Bezug auf Windhunde der Standard an den ursprünglichen “Gebrauchszweck” (beim Whippet: Rennhund) angepasst ist. Schönheit & Leistung gehen beim Windhund immer Hand in Hand. Eigentlich. Im Idealfall. Früher mal. Siehe oben.

Begleiterscheinung, besonders in der Showzucht: Linienzucht und Inzucht, um möglichst rasch einen einheitlichen optischen Typ zu erzielen. Inzuchtkoeffizienten von über 20% jucken niemanden, ein Ahnenverlustkoeffizient von über 80% genauso. Mir persönlich schnürt es dabei die Kehle zu, denn ich weiß, was das bedeutet. Wem diese Begriffe und die Bedeutung nicht klar sind, für den gibt’s demnächst einen eigenen Beitrag.
Aber faktisch reicht ein Satz: Die derzeit üblichen Zuchtpraktiken sind das baldige Ende der wunderbaren Rasse Whippet.
Schluss, aus und vorbei.
Mit jeder Verpaarung, die eng auf Linie geht, verlieren wir unwiederbringlich wertvolles genetisches Material. Zunehmende Fälle von u.a. Autoimmunerkrankungen sprechen eine deutliche Sprache.
Mit jedem Verzicht auf eine Selektion nach körperlicher Leistungsfähigkeit, gekoppelt mit Robustheit, Strapazierfähigkeit und einer gewissen Härte, fördert man das, was so gerne an “diesen hochgezüchteten, krankheitsanfälligen und degenerierten Rassehunden” kritisiert wird.

Wer hat Schuld an dieser Entwicklung?
Die FCI, der Verband, die Richter, die Aussteller, die Hochleistungssporthundhalter, die Züchter?
Keiner von uns hat das Recht, hier zu verurteilen!
Wir alle tragen dafür Verantwortung, wenn wir nicht entsprechend handeln.
Und einen absolut entscheidenden Beitrag dazu leisten die Welpenkäufer!
Solange Interessenten selbst Hunde aus sehr gemäßigter Leistungszucht oder S&L-Zucht mit den Worten “zu sportlich”, “zu leistungsbetont” und den absolut unhaltbaren Vorurteilen “ich kann einem Hund aus S&L-Zucht nicht gerecht werden”, “ich will/wir wollen ein Leben MIT dem Hund, nicht FÜR den Hund” ablehnen, solange wird die Trennung in Showlinien und Leistungslinien und die Zucht extremer Merkmale weitergehen, absolut zu Ungunsten der Hunde.
Hier Verantwortung abgeben zu wollen, ist der falsche Weg. Damit lädt man nur noch mehr Verantwortung auf die eigenen Schultern.

To be continued…


Mein kleiner Wichtel unterwegs

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Heute vor einem Monat ist ja die kleine Loreley (Naturatas Don’t Worry Be Happy) bei uns eingezogen und ich habe bis heute noch keinen Blogeintrag geschafft – schaff ich auch jetzt nicht, aber Fotos von letzter Woche im Alter von 13 Wochen/3 Monaten gibt es ;)
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Von Mittwoch bis heute (Montag) hatte sie die übliche Fremdelphase, gerne auch als “Angstphase” oder spooky period bezeichnet, inkl. einem extremen Wachstumsschub.
Seit sie bei mir ist, habe ich darauf ja gewartet, aber zwischen 9 und 13 Wochen war sie die ganze Zeit 100%ig “da” und hat einfach alles so traumhaft toll mitgemacht, dass ich mir dachte, sie überspringt diese Phase einfach. Aber von einem Tag auf den anderen war dann irgendwie alles doof: Gassi doof, Herumfetzen doof, Stadtbummel doof, der eigene Körper doof – wenn man so schnell wächst, dass man laufend über seine eigenen Beine stolpert und die Zähnchen drücken, dann bleibt einem echt nur mehr Fressen bis zum Umfallen und den Rest des Tages verschlafen ;)
Bei ihrer Schwester Krönchen, die noch bei Züchterin Tina lebt, begann die Phase übrigens zur selben Zeit. Fingerspitzengefühl ist dann angesagt, weniger Reize setzen, viel Zeit und auch Unterstützung geben, dennoch keine große Sache daraus machen.
Glücklicherweise achtet auch Tina auf die Entwicklung ihrer Welpen und gibt sie ganz individuell zu unterschiedlichen Zeitpunkten ab. Ein Umzug in so einer Phase ist für die Welpen nämlich ziemlich ungünstig und ich bin sehr froh, dass ich Loreley eben nicht erst mit 12 Wochen bekommen habe, wie es manche Züchter immer noch pauschal machen bzw. auch von anderen Züchtern fordern (!) und Kollegen, die die Welpen früher abgeben, als unseriös darstellen. In meinen Augen sind immer die unseriös, die eben nicht individuelle Lösungen für jeden Welpen und jede Familie suchen und umsetzen ;)

Loreley ist seit heute jedenfalls wieder so ziemlich in alter/neuer Form und sieht schon wieder ganz anders aus, als auf den Fotos, die ich hier nun zeige – aber ich hab auch heute welche gemacht, die dann demnächst folgen :D

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Welpen sind einfach wunderbar!


Knochenfütterung bei Welpen

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Gerne werde ich beim Thema Rohfütterung gefragt, ab wann ich Welpen Knochen oder fleischige Knochen verfüttere.
Die Antwort: Ca. ab 5-6 Wochen, je nach Entwicklung.
Die meisten sind dann erstaunt, aber wenn man hier im Blog zurückgeht auf die beiden Würfe, wird man sicher immer mal wieder Fotos von den Zwergen mit Hühnerteilen & Co finden.

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Loreley, 11 Wochen mit Hühnerkarkasse

Anfangs gibt es fleischige Knochen, von denen sie keine kleinen Knöchelchen oder Splitter abnagen können und die sie natürlich auch nicht verschlucken können. Dann tastet man sich voran, weiche Knochen und Knochen mit relativ viel Fleisch, z.B. Lamm und Kalb (Rippen, Brustbein, Schwänze, Gelenke), Hühnerhälse, Hühnerflügel, Hühnerkarkassen, Rehrippen, …
Logischerweise immer ungekocht!

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Loreley, 11 Wochen mit Rehrippen, wurden vollständig aufgefressen ;)

Was sie mit ihren kleinen Milchzähnchen abknabbern und knacken können, kann auch der Magen vertragen. Manche wolfen die Knochen anfangs auch, ich habe damit allerdings keine Erfahrung, bei mir gabs gleich ganze Teile.
Beobachten muss man trotzdem immer, aber neben den beiden Würfen habe ich auch alle meine Welpen von Anfang an mit Knochen gefüttert und es gab noch nie ein Problem. Übrigens auch nicht mit erwachsenen Hunden, die umgestellt wurden.
Es bietet sich an, zu den Knochen immer ein wenig Fleisch zu füttern, sollten es nicht ohnenhin schon fleischige Knochen sein.
Wer mehr Infos zur Knochenfütterung sucht, den möchte ich auf diverse Foren wie http://www.gesundehunde.com und entsprechende Sachbücher verweisen.



Von Hasen und Kaninchen…

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und warum der Whippet kein Greyhound ist.

Feldhase

Manche werden das jetzt für Erbsenzählerei halten, aber es gibt etwas, das bei mir echt ganz arges Kopfschütteln auslöst: “Der Whippet wurde für die Hasenjagd gezüchtet!”
Hört oder liest man diese Aussage von Rasseunkundigen oder vielleicht von schlecht informierten Neulingen, kann man sicher noch Verständnis haben.
Aber wenn man das auf Züchterseiten liest und von Coursingrichtern hört: Autsch!

Gleich mal vorweg: Der englische Whippet wurde und wird definitiv nicht für die Hasenjagd gezüchtet, sondern für die Jagd auf Kaninchen. Er wurde und wird auch gerne für die Rattenjad verwendet. Und für den Rennsport. Das bedingt seine hochspezialisierte Anatomie, oder anders: Der Whippet sieht aus wie ein Whippet und verhält sich wie einer, weil er für bestimmte Zwecke züchterisch selektiert wurde.
Der viel größere englische Greyhound war ursprünglich DER Hasenjäger schlechthin und wurde gezielt für diese Leistung gezüchtet. Und für den Rennsport. Das bedingt auch seine Anatomie, er sieht daher aus und verhält sich wie ein Greyhound.
Ja, ein Whippet bzw. mehrere Whippets oder ein Whippet in Kombination mit anderen Hunden (vor allem Lurcher oder Longdogs) kann natürlich auch einen Hasen erjagen. Aber dazu gehört dann viel Gück und der Whippet verbraucht unnötig viel Kraft bzw. besteht das Risiko einer Greyhoundsperre durch Überforderung. Auch ein Greyhound kann ein Kaninchen unter bestimmten Bedingungen erbeuten, aber tendenziell ist er viel zu groß und massig, um diese Arbeit effektiv zu verrichten.

Wildkaninchen

Warum muss man hier so deutlich unterscheiden?
Der Feldhase (Lepus europaeus) und das Europäische Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) gehören zwar beide zur Familie der Hasen, könnten in ihrer Lebensweise aber nicht unterschiedlicher sein.
Während Feldhasen eher Einzelgänger sind und auf offenen/halboffenen Flächen (also lichten Wäldern, Wiesen und Feldern) leben, sind Kaninchen sehr soziale Tiere, die Kolonien bilden. Sie buddeln weit verzweigte Baue mit Ein- und Ausgängen und Fluchtgängen – Hasen kratzen sich höchstens eine sog. Sasse, eine kleine Mulde. Bei Gefahr ducken sie sich so lange in diese Sasse, bis es wirklich brenzlig wird und springen dann plötzlich los – mit bis zu 70km/h Spitzengeschwindigkeit sind sie deutlich schneller als ein Whippet und wesentlich ausdauernder. Mit bis zu 6,5kg und einer Körperlänge von bis zu 70cm exklusive den extrem langen und kraftvollen Hinterbeinen, sind sie auch als Beute nicht zu unterschätzen. Und ihre Fähigkeit zu unglaublichen Richtungswechseln ist ja wohl jedem bekannt.

Greyhound und Hase
Greyhound und Hase beim letzten Waterloo Cup 2005, siehe Hare Coursing

Die gerade mal bis zu 2kg schweren Kaninchen flüchten dagegen bei Gefahr in ihre Baue, wo sie vor den meisten Raubtieren sicher sind. Außer vor Wieseln, Iltissen und deren domestizierten Verwandten, den Frettchen.
Dass Landwirte Kaninchenbaue auf ihrem Grund wenig schätzen, ist nachvollziehbar – bricht sich doch das Vieh oder ein Pferd sehr schnell ein Bein, wenn die Gänge Weiden untertunneln. Natürlich sind solche Kaninchenkolonien auch ziemliche Grünzeugvernichter ;) Und da kommt der Whippet ins Spiel.

Wildkaninchen können beträchtliche Schäden anrichten

Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland ist das Ursprungs”land” der Whippets und die Jagd auf sehr kurzen Distanzen auf Kaninchen, Ratten und div. Niederwild in Kombination mit bspw. Terriern, Frettchen (ferreting), bei Tag und bei Nacht mit Lampen (lamping) zur Schädlingsbekämpfung (pest control) oder einfach nur aus Freude an der Jagd bzw. zur Nahrungs- und Futterbeschaffung nebenbei war/ist der Zweck der Züchtung.
Es gibt immer wieder Missverständnisse bzgl. der Jagd mit Windhunden auf den Inseln, gerne heißt es, auch dort wäre die Jagd “auf Hasen” ( ;) ) verboten worden. Das stimmt so nicht ganz.

You can use dogs for:

  • stalking and flushing out – but only to control pests, eg hares, and only if they’re shot as soon as possible afterwards
  • hunting rats and rabbits
  • retrieving hares that have been shot

https://www.gov.uk/hunting/hunting-equipment

Faktisch ist es natürlich so, dass ein vom Windhund aufgestöberter Hase auch von einem Windhund erlegt wird, wenn er ihn erwischt. Zum Schuss kommt da keiner mehr.
Illegal ist dagegen seit 2004/2005 das Hare Coursing als arrangierter Wettkampf, bei dem gezüchtete Hasen in einem abgegrenzten Bereich durch 2 Hunde gejagt werden. Zu recht als Bloodsport verschrien, darf Hare Coursing aktuell nur mehr in Irland, in freier Form auf offenem Feld natürlich in Spanien (viele kennen die Problematik) und in Teilen der USA abgehalten werden.

Die Jagd auf Kaninchen und Ratten unterliegt dagegen nur wenigen Auflagen, z.B. muss der Landbesitzer einverstanden sein. Wer bekannt als guter Kaninchenfänger ist, der wird aber auch gerne von den Landbesitzern selbst kontaktiert und um Hilfe gebeten:

Rabbit Management Services
Rabbit Management Services – Thanks for the photo!

Frettchen & Netze * Hunde & Waffen
Schnell, kostenloser 24-h-Service, Vieh und Eigentum bleibt ohne Schaden – Schafe über die Weiden hetzen ist für diese Arbeitshunde tabu ;)

Bei der Jagd mit Frettchen werden Netze über die Ausgänge der Baue gelegt und anschließend Frettchen in die Tunnel gelassen, welche die Kaninchen entweder schon töten oder eben in die Netze treiben, wo sie dann der Whippet tötet, oder man lässt die Netze weg und der bzw. die Whippets passen die Kaninchen vor den Ausgängen ab und hetzen sie auf kurze Distanzen (wenige Meter bis höchstens 100-150m).
Kaninchen sind klein, gedrungen und natürlich unheimlich süß – aber auch nicht wahnsinnig schnell und ausdauernd, mit 35-40km/h kurzzeitiger Spitzengeschwindigkeit zumindest nicht schneller als ein Whippet. Man denke hier noch einmal kurz an die 70km/h des Feldhasens, der locker einige Kilometer in hohem Tempo durchhält. Dafür braucht es aber bei der Kaninchenjagd einen kleinen Windhund, der wendig genug ist. Whippets ab einer bestimmten Größe oder Greyhounds eignen sich nicht mehr für diese Aufgaben. Die meisten Working Whippets sind dennoch größer als es der FCI-Standard vorschreibt, Hündinnen meist 19-20 inch (48-51cm) und Rüden bis 22 inch (56cm). Das hat sich als ideale Größe bewährt, der Whippet ist dann robust genug, ausdauernd genug, schnell genug und hat einen guten Überblick, behält aber die notwendige Agilität.
Da sich Kaninchen sprichwörtlich vermehren “wie die Karnickel”, gibt es am Ende einer Jagd gerne auch mal 30 erjagte Kaninchen pro Hund. Hasen fängt man bei der Jagd mit Windhunden, mit Glück, nicht mal eine Hand voll und die Hunde verbauchen viel Energie. Hier geht es häufig auch noch um Effizienz, und die Jagd mit Frettchen und Whippets/Lurchers ist sehr effizient. Denn Zuchtziel war beim arbeitenden Whippet immer die höchstmögliche Geschwindigkeit und größte Ausdauer “im kleinsten Rahmen”, Effizienz in Reinform.
Vor allem aber, und das ist der einzige Grund, warum ich diese Form der Jagd nicht ablehne: Es ist für die Kaninchen ein vergleichsweise schonender Tod.
Denn was sonst so gegen Kaninchen eingesetzt wird, hat einen langsamen und qualvollen Tod zur Folge. Die absichtliche Infektion mit der Kaninchenpest (Myxomatose) sei hier genannt, die Verwendung von Gas, Gift und Fallen oder die Verwendung von Schrotmunition.
Außerdem werden die erjagten Kaninchen zu quasi 100% dem Kochtopf oder dem Hundenapf zugeführt, und das ist ja wohl wirklich eine sinnvolle Verwendung.

Zum Abschluss noch einige wenige Beispiele für die Jagd mit Windhunden, youtube ist selbstverständlich voll mit Videos zu diesen Themen und auch Facebook bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Information oder Kontaktaufnahme.
Achtung: Es kommen hier Tiere zu Tode und auch, wenn man kein Blut sieht – wer das nicht sehen will, der klickt bitte nicht!
Whippets auf der Kaninchenjagd

Und Grey/Longdog (Grey x Saluki?) bei der Hasenjagd

Der Greyhound weist bestimmte Merkmale auf, die ihm die erfolgreiche Jagd auf Hasen ermöglichen.
Der Whippet weist bestimmte Merkmale auf, die ihm die erfolgreiche Jagd auf Kaninchen ermöglichen.
Es ist wichtig, das im Hinterkopf zu behalten, um Typveränderungen zu vermeiden. Whippets sind keine Greyhounds und sollen weder so aussehen wie kleine Greyhounds, noch sich so verhalten.


Mehr sein, weniger tun

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Als ich für den „Fit fürs Coursing“-Artikel den mittlerweile 5 Jahre alten Blog auf der Suche nach Fotos durchstöbert habe, fiel mir auf, dass über eine sehr lange Zeit hinweg fast nur Fotos von Coursings, der Rennbahn oder von Ausstellungen gepostet wurden.
Das finde ich aus heutiger Sicht ziemlich befremdlich und ich weiß auch, dass ich das vor unserer aktiven Zeit genauso empfunden hätte. Mittendrin ist die Sicht ein bisschen eingeschränkt😉
Man kann zwar in den Berichten immer mal wieder ein gewisses Missempfinden durchschimmern sehen, aber im Großen und Ganzen sind es sehr positive Geschichten. Das Negative kam gar nicht so offen aufs Tablett, was aber auch ein Grund dafür war, dass wir mit den Bewerben aufgehört haben.
Gerechte Kritik wäre den Hunden eigentlich am dienlichsten, aber die gibt es nur ganz selten. Ich kann die Menschen, die Veranstaltungen wertschätzend und respektvoll kritisieren, an einer Hand abzählen.
Dabei wäre es gar nicht so schwer.
Anstatt hintenrum zu hetzen oder vornerum zu vertuschen, könnten positive Dinge wertgeschätzt und negative Dinge klar und direkt benannt werden. Aber das klappt leider überhaupt nicht.
Mich wundert daher nicht, dass sich verbandsorganisierter Hundesport, Ausstellungswesen und Hundezucht in einer Abwärtsspirale befinden. Ohne ehrliche Kritik und einen konstruktiven Umgang mit diesen Rückmeldungen wird nämlich kein Fortschritt möglich sein, also keine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Sport- und Ausstellungshunde und keine Zukunft für gesunde FCI-Rassehunde.
Mit einem guten Abstand sieht man viel besser, welcher Wahnsinn teilweise am Werk ist und wie groß die Probleme tatsächlich sind.
Nichts, womit ich länger zu tun haben möchte.
Aber vielleicht wäre es für manche der Aktiven auch ganz gut, sich mal eine Auszeit zu gönnen und alles mit Abstand zu betrachten. Einfach wieder mehr mit dem Hund sein. Man könnte vielleicht mit neuen Ideen, mit neuem Elan und mit mehr Offenheit mehr bewegen, anstatt weiter im Sumpf zu stehen und im Trüben zu fischen…

Wir „sind“ jedenfalls lieber wieder mehr:)

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Und wir haben auch neue Nachbarn, die sehr lustige Geräusche machen und damit Buddy etwas verunsichern – da muss man dann ganz besorgt schauen:)

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Enya findet sie eher langweilig😉
Eigentlich kennen wir Alpakas und sie sind uninteressant, wie Pferde und Kühe. Aber diese beiden singen sehr viel und huschen durchs Gebüsch, manchmal strecken sie auch unerwartet ganz frech den Kopf heraus und erschrecken uns beim Vorbeigehen. Einfach nur goldig❤


Die Ergebnisse der Herzstudie bei Whippets und Salukis – Echokardiographische Referenzintervalle und mehr

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Vor ziemlich genau 3 Jahren habe ich ja den Aufruf zur Teilnahme an einer Studie geteilt, es ging damals um die Ermittlung von echokardiographischen Referenzwerten bei Windhunden.
Einladung zum kostenlosen Herzultraschall und zur Augenuntersuchung in Leonding/OÖ

Windhunde haben vom „Durchschnittshund“ abweichende Herzparameter, weshalb es leider immer wieder zu Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen kommt. Mit einer an die Rasse angepassten Beurteilung der Untersuchungsergebnisse passiert das weniger häufig, und das war eines der Ziele dieser Untersuchung.
Ursprünglich waren mehr Rassen angedacht, doch die Halter und Züchter waren teilweise etwas zurückhaltend.

Leider haben auch an diesem Wochenende nicht so viele Halter mitgemacht, wie wir uns das gewünscht hätten, aber es kamen während des 1,5 Jahre dauernden Untersuchungszeitraums immerhin genügend Whippets und Salukis zusammen, um eine valide Aussage zu treffen. Ich möchte allen Tierärzten, Helfern und Teilnehmern ganz herzlich danken, vor allem aber natürlich meinen Welpenleuten, die teilweise sehr lange Anfahrten in Kauf genommen haben!
Ihr seid einfach toll❤

Baharí und Merlin
Baharí (leichtester Whippet in der Studie😀 ) und Merlin

So, und was kam dabei nun heraus?

Echokardiographische Referenzintervalle für Salukis und Whippets mit Schwerpunkt auf Bestimmung der enddiastolischen und endsystolischen linksventrikulären Volumina mittels der Simpson-Scheibchen-Summationsmethode von (nun Dr.) Maria Seckerdieck

Folgend möchte ich das zitieren, was mir an dieser Arbeit persönlich als Züchter und Halter relevant erscheint, es ist also meine persönliche Meinung und meine persönliche Schlussfolgerung. Wer die ganze Arbeit lesen möchte und vielleicht zu eigenen Schlüssen kommen will, der kann und soll das auf jeden Fall tun! Da sie noch dazu auf Deutsch ist (wobei ich den Artikel im Journal of Veterinary Cardiology als prägnante Zusammenfassung als besonders lesenswert empfinde), kann sie wirklich jeder durchackern und verstehen 🙂

In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass sich die Herzgrößen und -dimensionen von Windhunden von den kardialen Gegebenheiten anderer Hunderassen unterscheiden. Es fallen vor allem größere linksventrikuläre Innendurchmesser, sowie Wanddicken auf, die leicht zu Fehlinterpretationen bei diesen athletischen Hunderassen führen können. Rassespezifische Referenzintervalle sind demnach essentiell, um Fehldiagnosen zu vermeiden. (…)

In einer Studie bei Whippets präsentierten sich fast 60 % der Studientiere mit einem leisen systolischen Herzgeräusch, welches meist über der Aortenklappe und in manchen Fällen auch über der Pulmonal- und Mitralklappe zu hören war. Diesen Befunden lagen keine strukturellen Herzerkrankungen zugrunde, auffällig war lediglich, dass diese Tiere im Vergleich zu Tieren ohne Herzgeräusch eine höhere Aortenflussgeschwindigkeit aufwiesen (BAVEGEMS et al., 2011). (…)

Vergleiche zwischen verschiedenen Zuchtlinien
Auf die Simpson-Volumina hatte die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Zuchtlinie (Rennlinie oder Showlinie) keinen Einfluss. Weder beim Whippet noch beim Saluki gab es einen signifikanten Unterschied der Volumina zwischen den Gruppen.
Bei den übrigen Parametern fielen in der Population der Whippets lediglich höhere Aorten- und Pulmonalflussgeschwindigkeiten für Tiere aus einer reinen Rennlinie auf. (…)
Es bleibt anzumerken, dass Hunde aus einer reinen Rennlinie in beiden Rassen deutlich unterrepräsentiert waren. Es ist möglich, dass bei einer größeren Population und ausgeglichener Stichprobenzahl die Unterschiede bedeutender ausfallen.
Die Herkunft aus bestimmten Zuchtlinien muss in jedem Fall bei der Beurteilung der echokardiographischen Befunde berücksichtigt werden.

Es ist naheliegend, dass sich die mittlerweile doch als extrem zu bezeichnende Selektion auf Geschwindigkeit in manchen Rennlinien auch auf das Herz auswirkt. Das sollte man bei Untersuchungen also berücksichtigen und nicht falsche Schlüsse aus (vom Durchschnittshund) abweichenden Werten ziehen.
Auch ist ein leichtes (systolisches) Herzgeräusch noch lange kein Anzeichen für ein tatsächliches Herzproblem, sondern funktionell bedingt. Immer wieder hört man ja die Aussage, ein junger Hund sei herzkrank, weil er ein Herzgeräusch hat. Ein unkundiger Tierarzt (und hier unkundig zu sein ist, in meinen Augen nicht unbedingt eine Schande) kann also Fehldiagnosen stellen. Das war auch ausdrücklich einer der Beweggründe für diese Untersuchung, häufige Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen bei Windhunden. Eine medikamentöse Therapie ohne entsprechende Untersuchung bei einem Spezialisten ist demnach keine gute Idee!

Biene und Merlin gehören einfach zusammen :)
Biene und Merlin im Januar 2014

Ein relativ hoher Prozentsatz der in dieser Studie untersuchten Whippets und Salukis zeigte Insuffizienzen an den Atrioventrikularklappen.
Von 119 Whippets wiesen 23 Tiere (19,3 %) Insuffizienzen der Mitralklappe auf und drei Tiere (2,5%) Insuffizienzen der Trikuspidalklappe. (…)
BAVEGEMS et al. fanden bei Whippets aus einer reinen Rennlinie eine höhere Prävalenz für eine Mitralinsuffizienz als für Tiere aus einer reinen Showlinie. Die meisten Hunde aus der Rennlinie wurden in jener Studie auch sportlich geführt (BAVEGEMS et al., 2007).
In der vorliegenden Arbeit war eine Einteilung der Hunde nach dem Trainingszustand nicht möglich, sodass ein Einfluss von sportlicher Aktivität auf die Regurgitationen an den Herzklappen nicht evaluiert werden konnte.
Es ist aber auch zu überlegen, ob bei Whippets und Salukis möglicherweise eine Prädisposition für Klappendysplasien bzw. für die Entwicklung von Mitral- und/oder Trikuspidalklappenendokardiosen im Alter vorliegt. Die Tiere, die in dieser Studie mit Mitralklappeninsuffizienzen auffielen, waren im Durschnitt 6,9 Jahre (Whippets) bzw. 6,0 Jahre (Salukis).

Es gibt bereits Untersuchungen zur früh auftretenden Mitralklappeninsuffizienz beim Whippet, die etwas tiefer gehen. Relativ frisch ist auch eine Untersuchung zum genetischen Hintergrund der MI beim Whippet:

In Whippets, previous publications and an ongoing longitudinal study of healthy and MVD affected dogs have demonstrated high frequency of MVD and a comparably early age of onset in some dogs supporting its plausible genetic origin [12–14]. The purpose of this study was to identify a genetic locus associated with the development or severity of MVD in Whippets.
These results support the hypothesis that severity of MVD in whippets has a genetic basis and warrants further study by either candidate gene sequencing or next-generation techniques.

Severity of Mitral Valve Degeneration Is Associated with Chromosome 15 Loci in Whippet Dogs

Frei übersetzt: Beim Whippet haben frühere Publikationen und laufende Langzeitstudien von gesunden und an MI erkrankten Hunden eine besondere Häufigkeit von MI gezeigt und ein vergleichsweise frühes Einsetzen, was einen genetischen Ursprung nahelegt. Das Ziel dieser Studie war es, einen genetischen Locus ausfindig zu machen, der mit der Entwicklung oder dem besonderen Schweregrad der MI in Zusammenhang stehen.
Die Ergebnisse dieser Studie unterstützen die Hypothese, dass die früh einsetzende MI beim Whippet in dieser Schwere/Ausprägung genetisch bedingt ist. Weitere Untersuchungen müssen (und werden hoffentlich) folgen.

Hier möchte ich ganz kurz anführen, was eine MI eigentlich ist:
Die Mitralklappe ist eine Herzklappe und verhindert während der Auswurfphase des Herzens den Rückfluss von Blut aus der linken Herzkammer (Ventrikel) in den linken Vorhof (Atrium). Diesen Rückfluss nennt man Regurgitation.
Wenn euch jemand sagt, er hat einen Herzfehler oder einen Herzklappenfehler, dann ist damit meist die MI gemeint, denn sie kommt auch beim Menschen relativ häufig vor.
Die Folge ist eine übermäßige Belastung des linken Ventrikels und im weiteren Verlauf kommt es zur Erweiterung (Dilatation) des linken Ventrikels und des linken Vorhofes. Der Blutdruck in den Pulmonalvenen steigt, das ganze Herz wird überbelastet, der Körper versucht die Minderversorgung mit Blut zu kompensieren, die Herzfrequenz steigt, das Herz vergrößert sich usw. usf.
Wird nicht behandelt, kommt es zur Herzinsuffizienz.

herzklappen
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Eine MI kann angeboren oder erworben sein, bspw. durch Infekte, die die Herzklappe angreifen und zur verringerten Dichtigkeit führen.
Das gehäufte Auftreten von MI beim Whippet wurde immer damit begründet, dass Sporthunde eben anfälliger seien oder das eine Art Verschleißerscheinung sei.
Die Besonderheiten des Sportlerherzens zeigen sich aber anders.

So haben rennsportlich geführte Greyhounds eine signifikant größere linksventrikuläre Wanddicke und einen erhöhten Innendurchmesser im Vergleich zu einer nicht sportlich aktiven Kontrollgruppe derselben Rasse (LONSDALE et al., 1998).

Dies scheint genetisch bedingt zu sein, da sowohl Welpen als auch untrainierte Hunde und im Training stehende Hunde die selben Verhältnisse zwischen Herzgewicht und Körpergewicht aufweisen, also ein vergleichsweise vergrößertes Herz.
Außerdem muss man sich fragen, wie sportlich aktiv die sportlich geführten Hunde tatsächlich sind. Wenn wir Menschen in unregelmäßigen Abständen einen halsbrecherischen Sprint durch die vollkommen überfüllte Bahnhofsvorhalle hinlegen, uns keuchend und mit letzter Kraft die Treppen hochschieben und mit einem wenig eleganten Hopser im Zug landen, wo wir dann laut schnaufend auf einem Sitz hängen, würde niemand auf die Idee kommen, uns als Hochleistungssportler zu bezeichnen. Recht viel mehr ist Windhundsport für manche Windhunde aber gar nicht. Alle paar Wochen mal ein Training auf der Bahn oder einen Bewerb zu bestreiten, ist nicht unbedingt so sportlich, dass man von Leistungssport sprechen könnte. Der unzureichende Trainingszustand mancher Hunde zeigt das ja auch, denn die Sache mit dem Freilauf, die ist ja bei manchen schwierig.
Vergleiche mit Profi-Racern der Rennindustrie sind also nicht unbedingt immer aussagekräftig.
Eine weitere Frage, die sich mir in diesem Zusammenhang stellt: Was ist mit echten Arbeitshunden oder Sporthunden, die zu einem großen Teil konstant deutlich höhere Leistungen erbringen? Wo sind diese Hunde, die bedingt durch ihre Leistungen gehäuft von MI betroffen sind?
Von Schlittenhunden gibt es Daten, die vermehrt leichte funktionelle Herzgeräusche bei hochtrainierten Schlittenhunden zeigen. Diese sind aber nicht mit einer MI oder einer anderen strukturellen Abweichung gekoppelt, Ursache ist die erhöhte Aortenflussgeschwindigkeit, siehe Zitat weiter oben oder S. 34 in Maria Seckerdieks Arbeit.
Auch zeigt sich in dieser Arbeit, dass bei den teilnehmenden Salukis weniger Hunde betroffen waren, obwohl bei dieser Rasse ebenfalls bekanntermaßen Probleme am Herzen auftreten (bei Salukis ist ein Herzschall für die Zucht verpflichtend).

Von den erwähnten 23 Whippets mit MI waren 20 von einer milden Form betroffen, 3 von einer moderaten. Außerdem hatten 9 Hunde (7,6%) eine milde Aortenstenose, 3 (2,5%) hatten Herzrhytmusstörungen und 2 (1,75%) milde Aortenklappeninsuffizienz. Diese Hunde wurden nicht in die Studie zu den Referenzwerten aufgenommen. Zusätzlich hatten 3 Hunde (2,5%) eine milde Insuffizienzen der Trikuspidalklappe und 2 (1,75%) eine milde Pulmonalklappeninsuffizienz, was nicht als krankhaft zu werten ist und daher floßen diese Hunde in die Datenauswertung mit ein.
Die verwendete Technik war bei dieser Untersuchung sehr fein, es wurden also auch kleinste Abweichungen sichtbar, die bei einem regulären US vielleicht gar nicht sichtbar geworden wären. Welchen Krankheitswert eine leichte MI hat, die sich im Laufe des Lebens nie (oder erst am Ende eines langen Lebens) als behandlungswürdig erweist, muss man sich natürlich auch überlegen.
Die schweren Fälle gibt es aber, und sie sind nicht so selten, das zeigen eben andere Untersuchungen (bitte geht bei Interesse die Literatur in den beiden verlinkten Studien durch).
Ebenfalls sollte beachtet werden, dass 47 von 119 Hunden aufgrund des Befundes nicht in die Studie aufgenommen werden konnten. Das sind gut 40%, obwohl ausdrücklich nur gesunde Hunde gesucht wurden!

Maria Seckerdieck kommt dann auch zu folgendem Schluss:

In jedem Fall ist zu empfehlen, dass Hunde aus den hier untersuchten Rassen vor Einschluss in die Zucht kardiologisch untersucht werden (Auskultation und/oder Echokardiographie). Unabhängig davon sollte dies erfolgen, wenn für diese Hunde eine sportliche Nutzung angestrebt wird.
Wenn Insuffizienzen bereits in jungen Jahren vorliegen, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfehlenswert. Auch im Alter sollten kardiologische Vorsorgeuntersuchungen (zumindest in Form einer guten Auskultation) bei diesen Rassen regelmäßig stattfinden.

Diese Folgerung ist bei den vorliegenden Daten (wieder: auch anderer Untersuchungen) eigentlich absolut zwingend, dennoch untersuchen längst nicht alle Züchter ihre Hunde und von verpflichtenden Herzuntersuchungen sind wir noch immer weit entfernt. Auch Sporthunde werden in den seltensten Fällen tatsächlich vor dem Beginn ihrer Sportkarriere untersucht, wobei ich mich da natürlich an die eigene Nase fassen muss. Enya, Buddy, Biene und Bluni wurden damals nicht untersucht und mir hat auch eine Auskultation für die Zucht gereicht. Das Gerede von der „gesunden Rasse“ und „dem Sportlerherz“ haben mich diesbezüglich in Sicherheit gewiegt. Unsere Hunde sind bekanntermaßen alle frei von angeborenen oder erworbenen Herzerkrankungen und auch die untersuchten Nachkommen aus den beiden Würfen, aber wussten wir das vor Sport- und Zuchteinsatz tatsächlich sicher? Nein.
Würde ich heute nicht mehr so handhaben.

Einfach nur spektakulär...
Einfach nur spektakulär… Vorsorgeuntersuchungen sind da schon sinnvoll.

Einer der Hunde mit leichten Herzrhytmusstörungen war übrigens Azulejo, eine umfassende Abklärung bei einem sehr guten Herzspezialisten in Wien zeigte allerdings keinerlei Auffälligkeiten mehr und er ist damit nun guten Gewissens als herzgesund zu bezeichnen. Herzrhytmusstörungen können vielfältige Ursachen haben, sehr schwerwiegende, aber auch harmlose, wie bspw. eine Gastritis. Darüber war ich natürlich sehr erleichtert, nenne ich ihn doch sogar immer „Herzhund“😉
Da Azulejos Familie leider schon einschlägige Erfahrungen mit Herzerkrankungen (MI und tödliche Herzinsuffizienz) beim Whippet hatte, hat mich das damals sehr getroffen. Aber solche Erfahrungen, die sich eben in den letzten Jahren häuften, haben mich dazu veranlasst, diesen Termin hier anzuleiern.

Es ist sicher viel zu tun, wenn man den Whippet gesund und fit erhalten möchte. Mehr oder weniger schwerwiegende Erkrankungen treten durchaus auch bei der „gesunden“ Rasse Whippet auf und sie sind oft genetisch bedingt. Manche davon zeigen sich erst im Laufe des Lebens, oft ab 5-6 Jahren. Es wäre schön, wenn man darauf öfter Rücksicht nehmen würde und mehr ältere, gesunde und fitte Hunde in die Zucht nimmt.

Azulejo
Azulejo

Kein Züchter kann sich vom Auftreten einer genetisch bedingten Erkrankung freisprechen, wir alle züchten mit sehr ähnlichem genetischen Material und in jeder Linie, in jeder Familie gibt es Hunde, die einen Defekt tragen. Jeder einzelne unserer Hunde hat einen kranken Hund in seinen Ahnen und in seiner Verwandtschaft.
Anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen, wäre es angebracht, diese Tatsache einmal anzuerkennen und entsprechend offen mit Problemen umzugehen.

Wenn also das nächste Mal eine solche oder ähnliche medizinische Studie die Möglichkeit zur Teilnahme bietet, finden sich vielleicht schon mehr Halter und Züchter, die ihre Hunde zur Verfügung stellen – und wir können den „Ultraschall-Marathon“ (ich musste bei dieser Bezeichnung lachen, das ganze Team hat damals wirklich erstklassig und schnell gearbeitet) in Leonding toppen😉

…und ja, ich habe mich natürlich über die Erwähnung der „Whippets de Lobito Azul“ im Artikel und in der Diss gefreut. Deutlich mehr, als über irgendeine Erwähnung in irgendeiner Titelliste. Es sei mir gegönnt😀


Genomweite DNA-Analysen als Möglichkeiten in der modernen Hundezucht I

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Ich möchte heute gerne eine kleine Beitragsserie beginnen, die mir schon lange am Herzen liegt: Genomweite DNA-Analysen in der Hundezucht.

In der Pädagogik und der Sozialarbeit heißt es oft, man muss die Menschen dort abholen, wo sie stehen. Das bedeutet in diesem Kontext, man muss schauen, was an Grundwissen vorhanden ist, bevor man weitere Ausführungen anhängen kann.

Daher beginne ich bei Adam und Eva:
Menschen und Hunde nutzen DNA um ihre Erbinfomationen, also Gene, weiterzugeben. Aus diesen Informationen baut der Körper alles, was uns eben zu einem funktionierenden Körper macht.
Wie man vom Gen zu einem der Grundbausteine allen Lebens, dem Protein (Eiweiß) kommt, lasse ich hier mal beiseite. Wichtig ist nur zu wissen, dass die Informationen der DNA in Abschnitte aufgeteilt werden können und ein Abschnitt, der zu einem Protein führt, ist ein Gen. Diese Gene liegen in einer Doppelhelix vor, deren Stränge sich gegenseitig ergänzen. Ein wichtiger, in der Zucht häufig verwendeter Begriff, lautet „Allel“. Allele sind die unterschiedlichen Ausprägungen der einzelnen Gene.

Die DNA ist zu Chromosomen verdichtet und gut verpackt, da bspw. die DNA einer einzigen menschlichen Zelle unglaubliche 2m lang wäre. Unser Genom liegt also in Form von Chromosomen im Zellkern vor, der mit einigen Ausnahmen in allen unseren Zellen sitzt (von denen wir viele Billionen haben). Außerdem gibt es noch mitochondriale DNA, ohne die wir ebenfalls nicht leben können und die in den sog. Kraftwerken der Zellen – eben den Mitochondrien – zu finden ist.
Wir Menschen haben 46 Chromosome in 23 Chromosomenpaaren, Hunde haben 78 Chromosomen auf 39 Chromosomenpaaren.

Der „Normalzustand“ ist also, dass unsere Gene in zweifacher Ausführung vorliegen. Wir sind diploide Organismen mit einem homologen Chromosmensatz, wir haben von jedem Gen zwei Allele.

Bei der Bildung der Keimzellen (Ei und Spermium) werden diese Chromosomen geteilt, damit bei der Befruchtung nicht eine Zelle mit doppeltem Chromosmensatz entsteht. Man nennt diesen Vorgang Meiose, was Verminderung bedeutet.

Keimzellen sind haploid, in ihnen liegt die Geninformation nur in einfacher Ausführung vor, sie enthalten nur ein Allel eines Gens.

Wenn es also heißt, wir haben die Hälfte der Gene vom Vater und die Hälfte von der Mutter, ist genau das gemeint. Je ein Allel unserer Genausstattung kommt von der Mutter, eines vom Vater.
Die Ausnahme bildet mitochondriale DNA, die wir und unsere Hunde nur von der Mutter bekommen können. Man kann daher maternale Stammbäume, also die Mutterlinie, viele, viele Generationen und tausende Jahre zurückverfolgen.
Es gibt interessante Untersuchungen bei Rennpferden, die nahelegen, dass die Leistungsfähigkeit der Mutter für die sportlichen Erfolge ihrer Nachkommen entscheidender ist als die des Vaters, was mit der Funktion der Mitochondrien als Energielieferanten der Zellen zusammenhängen könnte. Damit möchte ich mich aber gerne in einem anderen Beitrag befassen.

Bei der Zellteilung und bei der Meiose kommt es oft zu Mutationen, die entweder erkannt und entfernt werden, oder aber einfach verbleiben. Das kann negative Auswirkungen haben, positive oder gar keine.
(Das weite Feld der Epigenetik, das sich mit Änderungen der Genfunktion, die zwar keine Mutationen im engeren Sinn sind, aber dennoch vererbt werden können befasst, möchte ich hier jetzt auch nicht näher behandeln.)

Wie man sich vorstellen kann, ist dieser permanent durchgeführte Prozess der Zellteilung und der Meiose ziemlich fehleranfällig, schließlich geht es um unglaublich viel Information, die richtig umgepackt werden muss. Auch Trisomien (also fehlerhaft 3 Chromosomen im Gensatz) können schwerwiegende Folgen haben. Die Trisomie 21 oder Down-Syndrom betrifft das 21. Chromosom des Menschen und ist in der Öffentlichkeit wohl die bekannteste Trisomie.

Warum sich diese Form der Fortpflanzung durchgesetzt hat?

Genetische Vielfalt ist enorm wichtig und der einzige Grund dafür, dass es zwei Geschlechter gibt und dass es den sehr aufwendigen und von Anfang bis Ende riskanten bzw. sehr oft potentiell tödlichen Akt der sexuellen Fortpflanzung bei Tieren und Pflanzen gibt.

Bei der Meiose kommt es nämlich zu einer Rekombination der einzelnen Gene und Allele, alles wird ordentlich durchmischt, aber natürlich möglichst so, dass danach auch wieder ein funktionstüchtiger Körper herauskommt. Viele Schutzmechanismen sollen das gewährleisten.
Es gibt verschiedene Mechanismen, wie Crossing-over, die zusätzlich für eine Neuanordnung sorgen. Alles ist darauf ausgelegt, möglichst vielfältige neue Genkombinationen in den Nachkommen auf die Welt zu bringen, denn alles was nicht weitergegeben wird, stirbt mit dem Träger aus.

Aus diesem Grund haben wir alle einen einzigartigen genetischen „Fingerabdruck“, den niemand sonst auf dieser Welt hat. Außer unser eineiiger Zwilling 😉
Auch wenn wir die selben Eltern haben, wir sind niemals genetisch identisch mit unseren Geschwistern.
Daher wird von Zuchthunden ein DNA-Profil (andere Bezeichnung für Fingerprint) erstellt, das sie eindeutig identifiziert und anhand dessen ihnen vor allem ihre Nachkommen zugeordnet werden können. Nicht selten kommt es ja zu Zweifeln an der Vater- oder Mutterschaft, die damit ausgeräumt oder bestätigt werden können.

Dieser genetische Fingerprint sagt nichts (!) über irgendeinen Gesundheitswert aus. Er dient ausschließlich den angeführten Zwecken.
Es werden Marker gesucht, die zu Teilen der DNA gehören, die nicht für ein bestimmtes Protein codieren. Sie enthalten also quasi keine Information über Eigenschaften des Hundes.
Lest ihr „DNA-getestet“ und nichts weiter, handelt es sich um dieses Profil, das in vielen Ländern von den Zuchtverbänden vorgeschrieben ist.

Doch zurück zum eigentlichen Thema.

Vielfalt ist Leben, Vielfalt bietet Chancen.
Chancen auf Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen, Chancen, sich gegen Krankheiten zu wehren.

Was wir in der Hundezucht machen, läuft dieser Vielfalt genau entgegen.
Wir wollen einheitliche Hunde. Einheitlich in ihrer Optik, ihrer Arbeitsleistung, in ihren Wesenseigenschaften.

Um das zu erreichen, achten wir darauf, möglichst nah verwandte Individuen miteinander zu verpaaren, da sie ähnliche bzw. gleiche Gene tragen und damit einheitlicher werden. Man nennt das Inzucht.
Wir wollen die selben Allele in diesen Hunden haben, nicht unterschiedliche, so sind sie „reinerbig“ für ein Merkmal und vererben nur dieses. Auch Linienzucht ist daher Inzucht, so wie jede Hundezucht innerhalb eines geschlossenen Rahmens (also einer Rasse) streng genommen Inzucht ist. Als Referenz würden hier alle Haushunde gelten, schließlich können sie sich alle miteinander fortpflanzen. Nimmt man nur die Rasse als Population, ist Inzucht definiert als jede Verpaarung zweier Tiere, die näher verwandt sind als der Durchschnitt der Rasse.
Die Fachbegriffe in diesem Zusammenhang lauten Homozygotie (homos = gleich) und Heterozygotie (hetero = verschieden).
Wir kennen ähnliche Begriffe aus dem Alltag, wenn wir sagen, eine Gruppe sei sehr homogen zusammengesetzt – das meint, dass die einzelnen Individuen alle sehr ähnlich sind bzw. ähnliche Eigenschaften haben. Eine heterogene Gruppe beinhaltet Individuen, die sich in ihren Eigenschaften nicht gleichen.
Diese beiden Begriffe sind zentral für ein besseres Verständnis der Problematik Hundezucht mit geschlossenen Zuchtbüchern, wie wir sie innerhalb der FCI betreiben.

Wenn man sich überlegt, wie hoch der individuelle Einsatz dafür ist, möglichst vielfältige Lebewesen zu kreieren (die aufwendige Produktion von Keimzellen, zwei Geschlechter, von denen nur eines Nachkommen bekommt, es gibt Konkurrenzkämpfe um den besten Fortpflanzungspartner usw. usf.), dürfte klar sein, dass zu einheitliche Lebewesen oft Nachteile haben.
Das zeigt sich auf vielen Ebenen: Verlust der Vitalität und erhöhte Krankheitsanfälligkeit, erhöhte Anfälligkeit für Infekte und Autoimmunerkrankungen, häufiger auftretende Erbkrankheiten oder Defekte, verringerte Lebenserwartung, verringerte Leistungsfähigkeit, Fortpflanzungsprobleme und verringerte Fruchtbarkeit usw.

Wir haben oft große Probleme in Monokulturen (bei Pflanzen und bei Nutztieren), die genetisch verarmt sind und sich nicht mehr gegen Krankheiten, Schädlinge und geänderte Umweltfaktoren durchsetzen können. Selbes gilt für die Hundezucht, Fälle von Autoimmunerkrankungen, frühem Krebs, Allergien, Fortpflanzungsprobleme etc. nehmen in allen Rassen zu und sind definitiv nicht nur durch Umwelteinflüsse bedingt.

Das tatsächliche Inzuchtniveau ist bei vielen Rassen, auch beim Whippet, deutlich höher als uns eine simple Berechnung des Inzuchtkoeffizienten (COI) sagt.

http://www.instituteofcaninebiology.org/whippet.html
http://www.instituteofcaninebiology.org/whippet.html

Das ist das Inzuchtniveau (Homozygotie) direkt anhand der DNA gemessen. Die grüne Linie liegt bei 6%, was der durchschnittliche Inzuchtgrad eines Wurfs aus Cousins 1. Grades ist. Ab 5% treten übrigens erste Anzeichen von Inzuchtschäden auf! Gelb liegt bei 12%, entspricht einer Verpaarung von Halbgeschwistern, die rote Linie zeigt den Inzuchtgrad bei einer Vollgeschwisterverpaarung (25%).
Ihr seht, wo der Whippet liegt? Findet ihr das bedenklich? Ich schon.

Der COI gibt uns lediglich die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass beide Allele eines Gens die gleiche Herkunft haben und damit homozygot sind. Wahrscheinlichkeiten sind aber ein abstraktes Konstrukt und entsprechen nicht dem, was tatsächlich in der Realität vorliegt. Ein Hund kann eine höhere genetische Vielfalt haben, als sein COI und damit sein Pedigree uns glauben machen, oder eine sehr viel niedrigere. Innerhalb eines Wurfs kann es zum Teil stärkere Unterschiede geben, da ja alle Gene zufällig durchmischt werden und jeder Welpe andere Kombinationen trägt.
Wir müssten auch Zugriff auf seine ganze Ahnenreihe haben, nicht nur auf 10 oder noch weniger Generationen. Wenn weiter hinten im Stammbaum starke Linienzucht betrieben wurde (was immer der Fall ist), wir aber gar nichts davon wissen, ist ein niedriger COI ohne echte Aussage.
Nicht alle Pedigrees sind darüber hinaus richtig, manchmal gibt es absichtlich vertuschte Ahnen oder manchmal passieren unwissentlich zusätzliche Deckakte und ein Wurf hat mehrere Väter (daher die Pflicht zum DNA-Fingerprint).

Und hier kommt nun die genomweite DNA-Analyse ins Spiel, die uns als Werkzeug dabei helfen kann, zukünftig genetisch vielfältige, gesunde und fitte Hunde zu züchten, die dennoch die gewünschten homogenen Eigenschaften wie Erscheinungsbild, Wesensmerkmal oder Leistung aufweisen.

Mit der Analyse von Genmaterial aus Maulschleimhaut oder Blut kann die tatsächliche genetische Diversität eines Hundes angegeben werden, ist sein Genom in den relvanten Bereichen stark homozygot oder noch heterozygot?
Aber nicht nur für ein Individuum lässt sich die genetische Vielfalt ermitteln, sondern für ganze Rassen (siehe Grafik Inzuchtniveau), Rassegruppen oder ich kann meinen Hund mit anderen vergleichen sowie meine Rasse mit anderen Rassen usw.
Es besteht die sehr sinnvolle Möglichkeit, aus potentiellen Zuchtpartnern, die ich nach herkömmlichen Kriterien ausgesucht habe, einen Hund zu wählen, der die genetische Vielfalt und damit die Fitness der Nachkommen ideal erhöht.
Ich bin als Züchter, der genetische Vielfalt erhalten will, nicht mehr darauf angewiesen, irgendwo „fremdes Blut“ zu suchen, das vielleicht gar nicht wirklich viel fremdes/frisches Genmaterial bringt. Anhand der Abstammung kann ich nur rein theoretisch davon ausgehen, dass er nicht zu viele Allele mit meinem Hund teilt. Lasse ich eine Analyse vornehmen, kann ich es mit Sicherheit sagen.
Ist doch praktisch, oder nicht?

In Teil II möchte ich gerne allgemeine Analysemöglichkeiten vorstellen, in Teil III die DLA-Haplotypenanalyse (jede Menge Links inklusive) und wie es danach weitergeht – mal schauen 😉
Für mich ist es jedenfalls ein sehr spannendes Thema, dem zukünftig sicher noch viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden wird.


MDR1-Defekt beim Windhund? Nein!

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In den vergangenen Tagen wurde sehr fleißig ein über 10 Jahre alter Artikel verbreitet, der für viel Verunsicherung gesorgt hat. Wieder mal.
Er heißt „Neues zum MDR1-Defekt“ von Dr. med. vet. Anna Laukner und es steht prinzipiell nichts Unwahres darin, aber sehr wohl etwas an überholtem Wissen.
Und weil ich langsam ein wenig müde werde, immer wieder die passenden Links herauszusuchen, um die Leute aufzuklären, fasse ich jetzt einfach mal alles zusammen.

Was ist denn nun genau so aufregend an diesem Artikel?
Diese Passage:

Möglicherweise betroffen sind auch die folgenden Rassen: Australian Terrier, Australian Kelpie, Australian Cattle Dog, Barsoi, Grey­hound, Irish Wolfhound und Belgischer Schäferhund. Dr. Geyer begründet dies mit der genetischen Verwandtschaft zu den Collie-Rassen.

Wie kam Dr. Geyer, der im Artikel zitiert wird, zu dieser Annahme?
Anfang der 2000er begann man damit, die Entstehungsgeschichte der Hunderassen mittels genetischer Untersuchungen, und nicht mehr nur durch historische Berichte, genauer nachzuvollziehen.
2005 erschien zum Beispiel eine Arbeit mit dem schönen Titel „The canine genome“ und darin wurden die untersuchten 85 Hunderassen bereits in 4 Cluster eingeteilt – Asian/Ancient, Herding, Hunting und Mastiff.
Und, siehe da, einige der Windhundrassen fanden sich im Herding-Cluster und nicht im Hunting-Cluster.
Es waren dies der Barsoi, der Grey und der IW.

Structure analysis of 85 dog breeds. Cluster results from a structure analysis of 414 dogs from 69 breeds and based on 96 microsatellite markers. Each breed was usually represented by five dogs, and all dogs were unrelated to one another at the grandparent level.

http://genome.cshlp.org/content/15/12/1706.full

Heute gibt es natürlich viel feinere Analysen, allein Loris Analyse bei MyDogDNA umfasst mehr als 20.000 solche Marker (SNPs) und in wenigen Monaten werden auch Analysen mit 180.000 Markern für jeden erschwinglich sein.
Damals war das aber der Stand der Dinge und so viel hat sich am Ergebnis nicht geändert, 2017 wurde eine neue Studie mit 161 Rassen veröffentlicht und es zeigt sich, dass auch bei über 150.000 analysierten SNPs die Hütehunde und die Windhunde sehr, sehr nahe verwandt sind (hellgrün).


http://dx.doi.org/10.1016/j.celrep.2017.03.079

Wer sich ein bisschen mit Lurchern oder auch nur ein bisschen mit britischen Hütehunden oder der Herkunft von Hüteverhalten und Jagdverhalten beschäftigt, für den wird das keine Überraschung sein.
Sie harmonieren ja auch super, meine kommen alle sehr gut aus mit Collies, Border Collies und Aussies 😉

Lori und Boder Collie Lee (Arbeitslinie, 12kg) laufen und raufen nahezu ebenbürtig miteinander.

Was kam bei den weiteren Untersuchungen von Dr. Geyer heraus?
Die Antwort findet sich bereits im Titel des Beitrags: Windhunde tragen keine Mutation des MDR1-Gens!
Is so, da muss man nicht diskutieren und das weiß man schon seit 2010.

The study included dog breeds that show close genetic relationship or share breeding history with one of the predisposed breeds but in which the occurrence of the MDR1 mutation has not been reported. The breeds comprised Bearded Collies, Anatolian Shepherd Dog, Greyhound, Belgian Tervuren, Kelpie, Borzoi, Australian Cattle Dog and the Irish Wolfhound. The MDR1 mutation was not detected is any of these breeds, although it was found as expected in the Collie, Longhaired Whippet, Shetland Sheepdog, Miniature Australian Shepherd, Australian Shepherd, Wäller, White Swiss Shepherd, Old English Sheepdog and Border Collie with varying allelic frequencies for the mutant MDR1 allele of 59%, 45%, 30%, 24%, 22%, 17%, 14%, 4% and 1%, respectively.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20655253

Die Ausnahme bilden eben Silken Windsprite (noch immer gelegentlich als Langhaarwhippet bezeichnet und auch in der Arbeit als solche geführt, da damals die Sache mit dem Namen noch nicht so klar war 😉 ) und der Silken Windhound, bei beiden aufgrund der Hütehundeinkreuzung.
Mit 45% lagen die getesteten „Langhaarwhippets“ damals auch an zweiter Stelle, wie genau aktuell die Verteilung innerhalb der Rasse aussieht, weiß ich nicht. Da die Gentests auf den MDR1-Defekt aber schon einige Jahre verpflichtend sind, gibt es sicherlich grobe Zahlen, die man bei den Zuchtclubs erfragen kann.

Es ist also nichts dran an dem Gerücht und es wundert mich seit Jahren, dass immer wieder so viele langjährige Windhundleute darauf anspringen.
Nur weil im Titel das Adjektiv „neu“ zu lesen ist, ist der Inhalt nicht zwangsweise „neu“.
Bitte schaut ein bisschen kritischer hin, wenn ihr etwas teilt.

Vor allem Whippetneulinge sind seit Jahren verunsichert und es ist geradezu unverschämt, wenn teilweise von Langhaarwhippetleuten bewusst behauptet wird, auch der Whippet würde die MDR1-Mutation tragen. Nein, er trägt sie nicht! Er trägt ja auch keine CEA 😉
Der sog. Langhaarwhippet ist unzweifelhaft aus einer Kreuzung von Sheltie und Whippet entstanden, daher trägt er leider, so wie der genetisch meist identische Silken Windsprite, sowohl die MDR1-Mutation als auch die CEA (Collie Eye Anomaly).
Ich bin froh, dass hier von Seiten der Silken Windsprites offener mit der Abstammung umgegangen wird.

Wer mehr über die MDR1-Mutation lesen möchte und auch an aktuellen Publikationen interessiert ist, der möge bitte auf der Homepage der Forschungsgruppe der Uni Gießen unter der Leitung von Dr. Geyer vorbeischauen.
https://www.transmit.de/mdr1-defekt/index.html

Und jetzt mal schauen, wie oft ich diesen Beitrag in den kommenden Jahren verlinken muss… 😉


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